Jonas Folger überstrahlte mit seiner ersten Moto2-Pole-Position in Le Mans am Samstag natürlich alles, doch Motorsport-Magazin.com wirft auch einen Blick auf die Leistungen von Tom Lüthi, Sandro Cortese und Co.

Lüthi findet das Gefühl wieder

Tom Lüthi qualifizierte sich als Fünfter für die zweite Startreihe der Moto2. Er hatte bis zwei Minuten vor Schluss den dritten Rang gehalten. Als die Gegner das Tempo im Finale noch einmal forcierten, wollte auch der 27-jährige Schweizer gegenhalten, kam in seiner schnellsten fliegenden Runde jedoch von der Ideallinie ab und verpasste die erste Startreihe um den Hauch von vier Hundertstelsekunden. Trotzdem herrscht bei Lüthi nach zwei guten Trainingstagen Optimismus fürs Rennen: "Das Gefühl kommt langsam wieder und das ist sehr, sehr wichtig. Ich bin zufrieden mit dem Qualifying. Wir haben gut gearbeitet, das Motorrad sehr gut hinbekommen. Wir haben versucht, die Abstimmung so hinzukriegen, dass das Motorrad noch besser die Linie hält, und das ist uns gelungen. Es hat Spaß gemacht, ich konnte wirklich pushen und alles herausholen."

Cortese trotz Sturz in Top-Ten

Nur 0,344 Sekunden zur Spitze fehlten Sandro Cortese, der das fünfte Saisonrennen am Sonntag von Position neun aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen wird. Im Qualifying verbuchte er einen Ausrutscher in Kurve fünf, derselben Stelle wie schon am Freitag. Der 24-Jährige konnte aber sofort weiterfahren. Erstmals knackte er in Le Mans die 1:37er-Barriere und kam so auf Rang neun. "Es war ein gutes Qualifying. Ich denke, wir waren das ganze Wochenende immer so zwischen Platz zwölf und dreizehn und heute haben wir uns nochmal verbessert. Der Ausrutscher - ich war etwas am Limit im Qualifying, da kann so was passieren. Ich bin gleich wieder weitergefahren und konnte mich trotzdem nochmals steigern. Ich bin glücklich, das Motorrad haben wir gut hinbekommen. Ich fühle mich wohl und freu mich auf morgen", zeigte sich Cortese gut gelaunt.

Aegerter kann an Freitagsleistung nicht anschließen

Aegerter war im Qualifying chancenlos, Foto: Milagro
Aegerter war im Qualifying chancenlos, Foto: Milagro

Am Freitag lief für Dominique Aegerter alles perfekt ab: viertbeste Zeit, technisch und fahrerisch alles im grünen Bereich. Einen Tag später sah es anders aus: Sowohl im Dritten Freien Training am Morgen als auch in der Qualifikation am Nachmittag kam Aegerter nicht mehr an die Top-Ten heran. Am Ende war Aegerter 15. und muss damit am Sonntag aus der 5. Startreihe ins Rennen gehen. "Ich bin sehr enttäuscht. Am Morgen haben wir technisch noch etwas versucht, aber dann schnell begriffen, dass das die falsche Richtung war. Für die Qualifikation haben wir deshalb wieder das Setup vom Freitag verwendet, danach bin ziemlich exakt gleich schnell gefahren wie am Freitag. Aber das hat leider nicht mehr für einen der vorderen Plätze gereicht. Was gestern gepasst hat, war heute nur für das Mittelfeld gut", sinnierte Aegerter.

Schrötter nahe an den Punkterängen

Marcel Schrötter landete im Qualifying auf Rang 17 und nimmt am Sonntag die Punkteränge ins Visier: "Obwohl Startplatz 17 nicht das ist, wo wir hin wollen, bin ich nicht zu sehr enttäuscht. Der Abstand zu den Punkterängen ist ja nur minimal. Die Zeitabstände waren so knapp wie immer und einige große Namen finden sich ziemlich weit hinten. Das soll aber keine Entschuldigung sein und mein Ziel ist noch immer ein Top-10-Platz morgen. Hoffentlich können wir das Wochenende gut abschließen."

Krummenacher mit körperlichen Problemen

Randy Krummenacher hatte physische Schwierigkeiten und kam über Rang 24 nicht hinaus. "Mein Qualifying war nicht so wie ich es erwartet hatte. Physisch bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber ich versuche natürlich trotzdem mein Bestes. Die Strecke hier mag ich, aber ich konnte keine Hammerrunde hinlegen um weiter nach vorne zu kommen. Morgen werde ich versuchen, schnell Positionen gutzumachen und mich nach vorne zu arbeiten", so der Schweizer.

Mulhauser trägt rote Laterne

Robin Mulhauser, der zweite Pilot im Team Technomag-carXpert neben Dominique Aegerter, kam auf der ihm neuen Strecke nicht über den letzten Platz heraus. "Heute war ein sehr schwieriger Tag. Ich habe mich zwar in jeder Session gesteigert, aber ich bin nicht dort, wo ich sein möchte. Es ist nicht das Motorrad, sondern der Pilot, der dafür verantwortlich ist. Meine Kurventempi sind ganz ok, auch in den Beschleunigungszonen verliere ich wenig Boden. Aber mir fehlt noch der letzte Mut, um mit derselben Geschwindigkeit in die Kurven einzulenken wie meine Gegner und so spät zu bremsen wie sie. Das Niveau dieser Klasse ist unglaublich hoch, ich muss meine Anstrengungen vertiefen und noch härter an mir arbeiten", nahm sich Mulhauser selbst in die Pflicht.