Dominique Aegerter war im Moto2-Training in Le Mans der schnellste der deutschsprachigen Piloten. Der Schweizer eroberte mit 0.115 Sekunden Rückstand den vierten Rang und verwies Jonas Folger als schnellsten Deutschen um 0.159 Sekunden auf den fünften Platz.

"Wir sind in der Spitzengruppe dabei, und das bereits am ersten Tag. Das ist natürlich eine gute Ausgangslage für das weitere Weekend", freute sich Aegerter. "Ich will in die Top-5 im Rennen und morgen Samstag einen Startplatz in den ersten beiden Reihen herausfahren. Wenn mir das gelingt, habe ich meine Aufgaben gemacht", steckte er sich für das Rennwochenende hohe Ziele.

Lüthi und Cortese stürzen

Das Schweizer Duell mit Tom Lüthi ging diesmal klar an Aegerter, denn sein Landsmann kam nicht über Rang 14 hinaus. Lüthi kam dabei sogar zu Sturz. "Das Vorderrad ist mir ohne Vorwarnung eingeklappt. Danach habe ich das Motorrad mit Hilfe der Streckenposten aus dem Kiesbett gehievt, wir konnten es aber zunächst nicht starten. Ich habe die Maschine dann rennend bergauf geschoben. Nach einem halben Marathon gelang es mir dann doch noch, das Motorrad wieder anzuwerfen und es auf der Service-Road an die Box zurückzubringen", ärgerte sich der Schweizer.

Ebenfalls zu Sturz kam Sandro Cortese, der als 13. nur unwesentlich schneller als Lüthi war. "Es war ein kleiner Vorderrad-Rutscher. Ich war auf einer guten Runde, aber das kann passieren im Training, wenn man Dinge ausprobiert. Generell ist das Gefühl gut. Ich konnte viele schnelle Runden fahren und da mach ich mir jetzt keinen allzu großen Kopf", sagte der ehemalige Moto3-Weltmeister.

Mulhausers Playstation-Training zahlt sich nicht aus

Auf Folger fehlten Cortese rund vier Zehntel. Als schnellster Deutscher freute sich dieser über die fünfte Position: "Bisher galt unser Hauptaugenmerk immer der Stabilität, aber Le Mans erfordert ein superleicht fahrbares Motorrad mit weicher Abstimmung. Aufgrund dieser Erkenntnisse nach meinem ersten Run am Vormittag haben wir das Bike komplett umgekrempelt und dabei nahezu einen Volltreffer gelandet."

Für Marcel Schrötter auf Rang 18 blieb diesmal nur die Position des deutschen Schlusslichts. Innerhalb der Schweizer Fraktion lagen Randy Krummenacher (21.) und Robin Mulhauser (34.) wieder einmal deutlich hinter ihren Landsleuten. "Auf der Playstation schien der Kurs einfach zu sein, aber die Realität ist wie immer anders", gestand Mulhauser nach seiner ersten Ausfahrt auf der fordernden Strecke. Krummenacher war etwas zufriedener: "Meine Bilanz nach dem ersten Trainingstag fällt im Großen und Ganzen zufriedenstellend aus. Leider fehlt immer noch diese verflixte eine Sekunde."

Schrötter ist unzufrieden

"Mit diesem ersten Trainingstag bin ich nicht restlos zufrieden", begann Marcel Schrötter, der aber zumindest ein gutes Gefühl auf dem Motorrad habe. "Mit einer ähnlichen Marke war ich im vergangenen Jahr am Freitag im Bereich um die Top-10 platziert. Das unterstreicht abermals welchen Schritt die Konkurrenz wieder gemacht hat. Aber das heutige Ergebnis liegt mir im Magen. Andersrum betrachtet war es allerdings wieder ein Auftakt in das Rennwochenende, der zumindest reibungslos verlief. Das Motorrad funktioniert einwandfrei, wir haben teilweise sehr gute Ansätze gezeigt; gleiches trifft auch auf die Sektor-Zeiten zu."

"Mein starker Beginn in beide Sessions bestätigt dies, indem ich locker auf konkurrenzfähige Rundenzeiten gekommen bin und zudem bin ich meine schnellsten Runden immer alleine gefahren. Darüber hinaus weiß ich auch wo ich selber noch zulegen muss und am Bike können auch noch Fortschritte erreicht werden. Insgesamt betrachtet bin ich gut drauf. Wenn mir morgen der erste Abschnitt besser gelingt und ich zudem noch mehr Gas gebe, dann sollte ein Startplatz in den ersten vier Reihen möglich sein", fasste er zusammen.