Jonas Folger beendete am Sonntag mit Platz drei in Jerez eine zweieinhalbjährige deutsche Durststrecke in der Moto2. Seit Stefan Bradl mit Platz zwei in Sepang 2011 seinen WM-Titel fixierte, stand kein deutscher Fahrer mehr auf einem Podium der zweithöchsten Klasse.

Rookie Folger ist damit schon nach vier Renen in der Spitze angekommen. "Das war das härteste Rennen, das ich je gefahren bin. Ich war ja zuvor noch nie in der Position, in der Moto2 um das Podium zu kämpfen und die Rundenzeiten bis zum Schluss voll durchzuziehen", gab der Bayer nach dem Rennen zu.

Ein nahezu perfektes Wochenende

"Wir haben schon das gesamte Wochenende lang ein super Gefühl gehabt und haben uns davor ja schon immer wieder an der Spitze zeigen können. Diesmal hat aber einfach alles gepasst. Ich hatte ein gutes Gefühl für das Motorrad, war gut drauf und habe jede Runde mein Bestes gegeben", sagte Folger stolz.

In den vorangegangenen Rennen hatte er bereits Trainingsbestzeiten und Startplätze in den ersten drei Reihen erobern können, in den Rennen aber noch Schwächen gezeigt. Nicht so in Jerez. "Ich hatte einen super Start und schon in den ersten fünf Runden lief es optimal, weil ich fast keinen Verkehr hatte und in keine Scharmützel verwickelt war. In den ersten Runden konnte ich den neuen Reifen voll ausnutzen und das Maximum aus den Rundenzeiten rausholen."

Druck durch Rabat

Früh legte er damit seinen Grundstein zu dem guten Ergebnis. Allerdings zeigte sich gegen Rennmitte kein Geringerer als WM-Leader Esteve Rabat im Heck. "Da bin ich schon ein wenig nervös geworden, weil ich selbst und auch das Motorrad schon ziemlich am Limit waren", gestand Folger.

"Ich habe die Reifen das ganze Rennen über sehr beansprucht und ab Rennmitte ist dann der Hinterreifen ziemlich eingegangen. Ich bin dann viel gerutscht und musste meinen Fahrstil etwas anpassen. Ich habe sogar ein paar Mal das Vorderrad verloren, das hat mich nervös gemacht", sagte der zweifache GP-Sieger.

"Ich habe mich aber wieder gesammelt, auf den Geraden bisschen durchgeschnauft und bin konzentriert weitergefahren Im Endeffekt habe ich es aber gut rüber gebracht", so Folger stolz. Die Erleichterung war ihm in diesem Moment anzusehen.