2013 war die erfolgreichste Saison in der Karriere von Esteve Rabat. Er gewann drei Grands Prix, fuhr weitere vier Mal auf das Podium und holte zwei Pole Positions. Ein bedeutender Karriereabschnitt also, wie Rabat selbst betont: "Das war für mich wirklich ein wichtiges Jahr. Ich bin von Beginn an gute Rennen gefahren, habe auch welche gewonnen und war regelmäßig am Podium. Ich habe auch gelernt, was es bedeutet, um einen Titel zu kämpfen und habe in dieser Situation viele Fehler gemacht. Meistens war ich aber an der Spitze und habe gegen Pol und Scott gekämpft. Es war das Jahr, in dem ich den Übergang zum Siegfahrer geschafft habe."

Dabei war der Kampf um den Titel ursprünglich gar nicht der Anspruch des Spaniers. "Zu Saisonbeginn war es mein Ziel, in der Gesamtwertung unter die Top-5 zu kommen. Im Laufe des Jahres habe ich aber gemerkt, dass mehr möglich ist. Nach Aragon, wo ich Zweiter wurde und Pol Dritter, habe ich das erste Mal gedacht, dass ich den Titel gewinnen könnte. Dann hatte ich auch noch ein gutes Rennen und plötzlich habe ich geglaubt, dass ich wirklich Weltmeister werden kann", lässt Rabat seine Gedanken Revue passieren. Der Druck, den ein Titelkampf mit sich bringt, wurde ihm schlussendlich aber zu viel: "Eine Woche später musste ich auf Phillip Island Lehrgeld bezahlen. Ich war etwas nervös und habe viele Fehler gemacht, zum Beispiel als ich im Rennen in der ersten Kurve von der Strecke abgekommen bin. Aber so etwas passiert einfach, wenn man das erste Jahr an der Spitze ist. Ich möchte das Beste aus diesem Jahr mitnehmen. Ich habe gelernt zu gewinnen und in jeder Session beziehungsweise jedem Rennen schnell zu sein."

Um seinen Traum vom Titel zu erfüllen, wechselte Rabat nun vom Tuenti-HP-40-Team von Sito Pons zu Marc-VDS-Racing. Eine Entscheidung, die durchaus für Verwunderung sorgte, da der 24-Jährige somit das Weltmeisterteam verlässt und zu einer Mannschaft wechselt, die noch dazu weit von seiner spanischen Heimat entfernt stationiert ist. "Es ist für mich kein Problem, dass das Team in Belgien beheimatet ist. Ich war mit allen Mitgliedern letzte Woche essen und es war sehr schön. Da hat sich für mich also nichts geändert. Während der Saison besucht man das Team sowieso nicht, da man die Leute ohnehin an der Strecke sieht. Mein Leben ist also was das betrifft nach wie vor gleich und ich wohne nach wie vor in Barcelona", erklärt der Dritte der abgelaufenen Saison.

Die Arbeit mit seiner neuen Mannschaft läuft bisher jedenfalls nach Wunsch: "Wir hatten einen sehr guten Test in Jerez. Es waren zwei Tage und ich konnte der Crew viele Informationen weitergeben. Ich habe ein gutes Verhältnis mit ihnen und auch mit Mika. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Mit der bisherigen Arbeit bin ich sehr zufrieden und daran möchte ich anschließen, um mich bis Katar ständig zu steigern."

Die Zielsetzung Rabats ist klar, der Titel soll her. Er sieht sich jedenfalls in der Favoritenposition: "Ich glaube ich habe im nächsten Jahr die besten Chancen den Titel zu holen. Natürlich muss ich aber weiterhin pushen denn ich werde viele Konkurrenten haben. Tom Lüthi zum Beispiel, der in diesem Jahr eine Schulterverletzung hatte aber nächstes Jahr sicher wieder sehr stark sein wird. Mika ist schon seit vielen Jahren und auch Maverick Vinales wird stark sein, denn er wird auch in der Moto2 in jedem Rennen kämpfen, so wie er das schon früher in der 125ccm-Klasse gemacht hat. Ich werde einfach weiter hart arbeiten, mich auf meine eigenen Leistungen konzentrieren, versuchen das Bike zu verbessern und ein gutes Verhältnis mit dem Team haben. Wenn wir das schaffen, werden wir sicher eine gute Saison haben."