Der 27-Jährige aus Oberdiessbach hatte schon am ersten Trainingstag mit Chattering an seiner Suter MMX2 gekämpft. Nach dem dritten freien Training am Vormittag bauten die Techniker das Motorrad radikal um und erzielten eine deutliche Verbesserung des Fahrverhaltens, weshalb Lüthi auch um rund eine halbe Sekunde schneller fahren konnte als am Vortag. Noch besseren Rundenzeiten im Motorland Aragon waren jedoch klare Grenzen gesetzt, weil mit zunehmendem Speed auch die Chatteringprobleme zurückkehrten. Die Abstimmungsarbeit geht deshalb im Warm Up am Sonntagvormittag weiter, um Lüthis Motorrad so konkurrenzfähig zu machen wie die Maschine seines Markengefährten Nico Terol: Der Spanier eroberte mit einer Rundenzeit von 1.53,812 Minuten die Pole Position.

Tom Lüthi sagte nach Rang elf in 1:54.694 Minuten: "Wir haben das Chattering nicht vollständig in den Griff bekommen. Schon im letzten freien Training habe ich gemerkt, dass noch einiges fehlt. Wir haben das Motorrad deshalb extrem umgebaut und die Geometrie geändert, was das Fahrverhalten im Qualifying um einen Schritt verbesserte. Von den Rundenzeiten her fehlt nicht viel; zwei oder drei Zehntelsekunden schneller, dann bin ich deutlich weiter vorn. Trotzdem brauche ich fürs Rennen auf jeden Fall ein besseres Motorrad, mit dem ich konstanter fahren kann. Jetzt bin ich zu stark am Limit."

Der Schweizer erklärte weiter: "Das Motorrad lässt zwar mehr Geschwindigkeit zu, ich kann schneller in die Ecken fahren, doch wenn ich noch mehr aufs Tempo drücke, kommt das Chattering, und dann bin ich sofort in Sturzgefahr. Dass das Chattering so schwer aus der Welt zu schaffen ist, überrascht uns. Die Probleme begannen in Brünn, als wir einen neuen Hinterreifentyp erhielten. Seither arbeiten wir daran, mit diesem Reifen besser klar zu kommen. Dass eine Suter hier in Aragon auf der Pole Position steht, zeigt, dass das Motorrad zu funktionieren scheint – wir haben es nur noch nicht hinbekommen. Ich kann eine bestimmte Rundenzeit fahren, dann ist Schluss. Wenn ich noch später bremsen, noch härter in die Kurven fahren will, kommt sofort das Chattering, und damit auch das Limit. Fürs Rennen müssen wir versuchen, dieses Limit noch weiter hinauszuschieben!"