Sechs Fahrer - also die beiden ersten Startreihen - sind nach dem Qualifying durch weniger als zwei Zehntelsekunden getrennt, der Rundenrekord wurde von nicht weniger als acht Fahrern (darunter auch Dominique Aegerter vom Team Technomag-carXpert) unterboten: Die Moto2-Klasse machte beim Qualifying zum GP von Grossbritannien in Silverstone ihrem Ruf als ausgeglichenste und spannendste Kategorie wieder einmal alle Ehre. Ein weitere Zahl zur Verdeutlichung: Seit Beginn dieser haben sich nicht weniger als sechs Fahrer in die Siegerliste eingeschrieben. In diesem extrem breiten und spektakulären Feld spielen Dominique Aegerter (Startplatz 8) und sein Teamkollege Randy Krummenacher (Startplatz 13, nach einem sehr schwierigen Vortag) weit vorne mit. Mit Sicherheit werden sie bei der Entscheidung morgen - Start Lokalzeit 11.20 Uhr, bei uns auf dem europäischen Festland 12.20 Uhr - ihr Wort mitreden.

Dominique Aegerter: "Die Entwicklung seit gestern ist positiv. Ich habe fahrerisch zugelegt, und wir haben auch beim Setup unseres Motorrads Fortschritte erzielt. Deshalb habe ich mein Ziel erreichen können: eine der ersten drei Startreihen für das Rennen. Ich habe eine halbe Sekunde auf die Pole-Position eingebüsst, ich hoffe, dass ich dennoch den Anschluss an die Spitze halten und um die Top-5-Platzierungen kämpfen kann. Es gibt zwar einen leichten Unterschied zwischen den Top-6 des Trainings und mir, aber auf dieser Strecke mit den langen Geraden kann man das im Windschatten wieder ausgleichen. Morgen werden wir sehen, wer für das Rennen am besten gearbeitet beziehungsweise wer nur die Qualifikation im Auge behalten hat. Und natürlich werden wir auch sehen, wer gegen Ende des Rennens noch Reserven für einen Angriff freimachen kann. Ich selbst bin in dieser Beziehung sehr zuversichtlich."

Randy Krummenacher: "Nach dem katastrophalen Freitag fühle ich mich heute richtig erleichtert. Am Morgen war ich noch nicht 100% fit. Ich hatte noch Kopfschmerzen von den beiden Stürzen gestern, insgesamt fühlte ich mich nicht sonderlich gut. Aber ich hatte trotz allem in der Nacht gut geschlafen. Heute Nachmittag konnte ich dann umsetzen, was eigentlich bereits für Freitag geplant gewesen war. Also so ruhig wie möglich bleiben und Schritt für Schritt nach vorne kommen. Meine beste Zeit erzielte ich, als ich zusammen mit Dominique fahren konnte. Er hat von meinem Windschatten auf der langen Geraden profitiert, hat mich überholt, dann konnte ich mich bei ihm anhängen. Zum ersten Mal seit dem Sachsenring habe ich heute zeigen können, dass ich immer noch schnell fahren kann. Mein Ziel für morgen? Ein guter Start und so lange wie möglich an der vordersten Gruppe dran bleiben, um gegen hinten einen Abstand zu schaffen."