Das Rennen in Brünn war für Thomas Lüthi endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Der Schweizer fuhr auf den dritten Rang und lag zwischenzeitlich sogar an der Spitze des Rennens. "Das Wichtigste ist, dass ich endlich mal wieder in einem Kampf um die Spitze gewesen bin!", freute er sich. Dass in diesem Rennen etwas gehen würde, zeigte sich bereits früh: "Ich habe so nach zwei, drei Runden gemerkt, dass ich gut bremsen und Gegner überholen konnte. Ich wusste, dass ich hier eine Chance haben würde, wenn die vorne nicht zu schnell machen."

Und genau so kam es dann auch: "Terol konnte nicht so schnell und hat das Feld zusammengehalten. Mika fuhr hinterher und hatte noch Reserven, das wusste ich natürlich nicht." Deshalb habe er einfach versucht, an der Spitze davon zu fahren. "Aber Mika konnte mithalten und ich war bereits arg am Limit, das Vorderrad begann zu rutschen. So ist man auf der Bremse natürlich verwundbar. Ich musste schon einige Male das Bike festhalten, um nicht auszurutschen", beklagte der 26-Jährige. Nakagami sei dann einfach an einer Stelle, an der er selbst Schwächen hatte, eiskalt reingestochen, beschrieb Lüthi den Verlust des zweiten Platzes.

Sein größtes Problem im Endkampf war, dass er an den falschen Stellen stark gewesen ist: "Ich war vor allem aus der ersten Kurve heraus stärker. Aber Rennen werden normalerweise in den letzten Kurven entschieden, und da bin ich nicht so stark gewesen." Noch weniger habe ihm aber die Anfangsphase gefallen: "Es gab da einige Manöver, die hart an der Grenze waren. Vor allem Sandro [Cortese] ist da einmal reingezogen, da dachte ich mir: 'Das kannst du doch nicht machen!'".

Die Technik habe zwar im Rennen nicht den Ausschlag gegeben, aber insgesamt sei es ein großer Schritt nach vorne gewesen: "Wir haben das Problem mit dem Chattering verbessern können, aber ganz weg ist es noch nicht." Das ist insbesondere im Hinblick auf Silverstone ein Problem: "Ich habe es noch in langgezogenen Kurven mit Schlägen, und solche Kurven gibt es in Silverstone fast nur. Das wird also eine harte Nummer." Insgesamt sei er aber glücklich und werde versuchen, das gute Gefühl aus Brünn mitzunehmen.