Tom Lüthi hatte im freien Training am Samstagvormittag noch den zweiten Platz belegt und war zuversichtlich, auch im Kampf um die besten Positionen bei der Startaufstellung ganz vorne mitmischen zu können. In der Qualifikation am Nachmittag traten an seiner Suter MMX2 dann allerdings heftige Chatteringprobleme zutage, die Lüthi zeitweise bis auf den zwölften Rang abrutschen ließen. Auf seiner letzten fliegenden Runde zog er dann allerdings alle Register und verbesserte seine Rundenzeit trotz heftiger Rutscher auf 2:02.829 Minuten. Damit liegt er sechs Zehntelsekunden hinter dem Japaner Takaaki Nakagami auf der Pole Position zurück - und sieht fürs Rennen am Sonntag auch aus der dritten Startreihe gute Chancen für einen Erfolg.

"Heute Nachmittag hatten wir große technische Probleme. Ich war selbst überrascht, wo das plötzlich herkam. Ich hatte starkes Chattering, richtig stark, und jetzt sind wir am Analysieren, wo es herkam und was wir dagegen tun können. Es kam nicht ganz aus dem Nichts, es waren schon vorher kleine Anzeichen da, und es sieht so aus, dass mit dem härteren Fahren in der Qualifikation, mit dem härteren Bremsen und Reinfahren in die Kurven, der Vorderreifen einfach überfordert war. Ich war wirklich gegen mein Motorrad am Kämpfen. Das ist schade, denn nach dem zweiten Platz heute Morgen habe ich mir mehr ausgerechnet, ganz klar. Wir hatten keinen weiteren Vorderreifen zum Wechseln zur Verfügung, doch ich denke auch nicht, dass das eine Verbesserung gebracht hätte", erklärte Lüthi.

Das Problem liege eher auf der Setup-Seite. "Ich habe dann versucht, den Fahrstil und meine Linien dem Problem anzupassen und habe in einigen Kurven den Speed rausgenommen, aber die Zeit fehlt dann halt irgendwo. Am Schluss habe ich deshalb wieder alles riskiert und war voll am Limit. Zwei, dreimal hing ich nur noch neben dem Motorrad. Ich hab´s mit allen Mitteln probiert, noch in die ersten beiden Startreihen zu kommen, habe gekämpft bis zum Schluss und habe meine schnellste Runde dabei noch im Verkehr gefahren. So bin ich wenigstens noch auf den achten Platz gekommen, doch zu den ersten beiden Reihen hat es nicht mehr gereicht. Trotzdem bin ich zuversichtlich: Ich bin insgesamt betrachtet sehr konstant und besser aufgestellt als noch letzte Woche in Indianapolis, und das motiviert mich natürlich. Auch mein verletzter rechter Arm wird immer besser, auch wenn die Beschwerden stark streckenabhängig sind. Hier spüre ich das harte Reinbremsen in die vielen Rechtskurven. Schmerzmittel brauche ich jedoch nicht mehr."