Nach dem Podestplatz beim Grand Prix von Katalonien in Barcelona erlebte Tom Lüthi beim Grand Prix von Assen einen Start mit Hindernissen: Im ersten freien Training auf trockener Piste kam der 26-jährige Fahrer von Team Interwetten Paddock wegen Abstimmungsschwierigkeiten nicht über den 19. Platz hinaus. Vor dem zweiten Training am Nachmittag setzten Regenschauer ein, was eine Verbesserung der Rundenzeiten ebenso unmöglich machte wie eine echte Beurteilung der Modifikationen, die das Technikerteam in der Zwischenzeit ausgeführt hatte. Lüthi erreichte in dieser zweiten Session den 13. Rang, konnte sich in der Tages-Gesamtwertung aber nicht verbessern.

"Wir haben eine Basis-Abstimmung, die bei warmen Bedingungen wie zuletzt in Barcelona sehr gut funktioniert", erklärte Lüthis Cheftechniker Alfred Willeke. Bei so kühlem Wetter wie in Assen, wo am Vormittag 15 Grad Luft- und 19 Grad Asphalttemperatur gemessen wurden, ist es jedoch schwieriger, die Reifen optimal zum Arbeiten zu bringen. Außerdem gibt es auf der niederländischen Traditionsstrecke Kurven, die mit Tempo 240 gefahren werden und für die das Motorrad stabiler abgestimmt sein muss als auf den meisten anderen Strecken im Kalender. Ziel fürs Qualifikationstraining am Freitag ist es, diese Stabilität zu finden, ohne bei anderen Tugenden von Lüthis Suter MMX2 wie zum Beispiel der Handlichkeit bei schnellen Richtungswechseln Kompromisse zu machen.

Tom Lüthi: Mit meinem verletzten rechten Arm geht es weiter aufwärts. Ich konnte auch nach dem Barcelona-Grand Prix wieder viel trainieren, die Genesung macht weiter Fortschritte. Dass wir der Spitze hier in Assen derzeit noch etwas hinterherhinken, hat andere Gründe. Mir fehlte heute morgen im Trockenen das Vertrauen zum Motorrad, wir hatten Abstimmungsprobleme. Die haben sich heute nachmittag ein bisschen durchgezogen, auch, weil es auf feuchter Strecke schwierig ist, Änderungen am Set-Up wirklich zu bewerten. Am Schluss haben sich die Verhältnisse zwar gebessert, und wenn es um die Qualifikation gegangen wäre, hätten wir die letzten zwei, drei Runden vielleicht sogar mit Slicks bestritten. Doch es wäre ein großes Risiko gewesen, das am heutigen Tag keinen Sinn gemacht hätte. Für morgen werden wir noch einiges umstellen am Motorrad, um es stabiler zu machen. Vor allem aber hoffen wir, dass es trocken bleibt. Eigentlich gefällt mir die Assen-Strecke - doch das Motorrad muss auch mitmachen und mir das Vertrauen vermitteln, dass es auch in den schnellsten Passagen optimal funktioniert.