Bei sommerlich warmen Temperaturen fuhren die Moto2-Piloten in Katar am Samstagabend ihre erste Qualifikation in der Saison 2013. Die 45-minütige Session sah viele Stürze, Ausritte und eine harte Jagd um Bestzeiten. Pol Espargaro entschied diese Jagd in letzter Sekunde für sich und verwies den Trainingsschnellsten Takaaki Nakagami auf den zweiten Rang. Mika Kallio überraschte als Drittschnellster mit einem Platz in der ersten Startreihe.

Die Platzierungen: Mit einer überraschend schnellen Zeit im letzten Sektor sicherte sich Espargaro den besten Startplatz zum ersten Rennen und das obwohl die schwarz-weiß-karierte Flagge bereits geschwenkt wurde. Mit einer schnellsten Runde von 2:00.882 Minuten schob er Nakagami auf den zweiten Rang. Den dritten Platz schnappte sich Kallio mit nur 0.159 Sekunden Rückstand auf Espargaro. Sein Teamkollege Scott Redding belegte Rang vier vor dem starken Schweizer Dominique Aegerter, dem lediglich 0.238 Sekunden auf die Spitze fehlten.

Marcel Schrötter arbeitete sich in die Top-10 nach vorn, Foto: Team SAG
Marcel Schrötter arbeitete sich in die Top-10 nach vorn, Foto: Team SAG

Julian Simon sicherte sich den letzten Platz in der zweiten Startreihe. Nico Terol, Esteve Rabat und Marcel Schrötter werden die dritte Reihe bilden. Der Deutsche konnte sich im Vergleich zum Freitag enorm steigern und überraschte mit nur 0.659 Sekunden Rückstand auf Espargaro auf dem neunten Rang. Mike di Meglio komplettierte die Top-10. Simone Corsi, Alex de Angelis und Sandro Cortese folgten. Der Moto2-Rookie schnappte sich den 13. Startplatz vor Johann Zarco und Anthony West und büßte als Letzter weniger als eine Sekunde auf Espargaros Bestzeit ein. Randy Krummenacher belegte mit etwa zwei Sekunden Rückstand Position 24.

Die Zwischenfälle: Nakagami hatte gleich zu Beginn der Session technische Probleme und konnte in den ersten Minuten keine anständige Runde zurücklegen. Espargaro stürzte schon in den ersten Qualifikationsminuten, konnte seine Maschine aber zur Box zurückbringen und später weiterfahren. Sergio Gadea stürzte nur kurz nach seinem Landsmann. Da alle Moto2-Piloten nur ein Bike zur Verfügung haben und die Suter des Spaniers extrem zerstört war, hatte das Interwetten Paddock Team mit dem Ersatzfahrer von Thomas Lüthi eine Menge Arbeit zum Samstagabend. Cortese stürzte zur Sessionmitte. Der Moto2-Rookie lehnte sich etwas zu weit in die Rechtskurve und flog per Highsider ab.

Nakagami kam beim Pushen in den letzten Minuten kurz von der Strecke ab. Axel Pons flog in Kurve zehn in den letzten fünf Minuten heftig ab, konnte seine Pons Kalex aber zur Box zurückrollen. Terol besuchte den katarischen Kies auch in den letzten Minuten, stürzte aber nicht und konnte weiterfahren. Mattia Pasini stürzte zum zweiten Mal an diesem Wochenende. Der Forward-Pilot rutschte in Kurve sechs übers Vorderrad weg.

Das Wetter: Bei 23 Grad Celsius in der Luft und noch immer einer Menge Sand auf der Strecke fuhren die Moto2-Piloten unter mittlerweile gewohnten Bedingungen. Der Wind hatte etwas nachgelassen und verbesserte die Gegebenheiten im Vergleich zum Freitagabend damit ein wenig.

Die Analyse: Dass Espargaro und Nakagami die Top-Plätze unter sich ausmachen würden, war keine große Überraschung. Dass die beiden Favoriten es mit technischen Problemen und Stürzen aber so spannend machen, hatte wohl keiner erwartet. Auch Kallio in der ersten Reihe sorgte für frischen Wind unter den Top-Fahrern. Schrötter gilt mit seiner Steigerung um fast drei Sekunden im Vergleich zum dritten Freien Training aber als die Überraschung des Tages - zumindest aus deutscher Sicht. Nach finanziellen Schwierigkeiten kann 'Celi' nun endlich zeigen, wozu er wirklich fähig ist.