Was hast du in der freien Zeit gemacht?
Nico Terol: Ein bisschen von allem. Ich habe Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht und habe mich viel ausgeruht, um meine Batterien neu aufzuladen. Ich hab ein bisschen Motocross trainiert, worauf ich mich wirklich gefreut habe und habe etwas Zeit mit Wintersport verbracht. An Silvester war ich mit Freunden in Andorra Ski fahren.

Jonas Folger: Ich hatte sehr ruhige Feiertage mit meiner Familie und meiner Freundin. Es hat viel Spaß gemacht, denn es war unser erstes Weihnachten mit unserer kleinen Tochter.

Was war dein größter Fehltritt als Kind?
Nico Terol: Nach der Schule habe ich immer die Zündkerzen an den Bikes älterer Kids rausgedreht und etwas Papier dazwischengeklemmt, damit sie nicht starten konnten.

Jonas Folger: Ich war in der Schule eine harte Nuss, ich mochte meine Lehrer nicht besonders. Ich war ein dickköpfiges Kind und ich konnte mich nicht dafür erwärmen, wenn mir jemand gesagt hat, was ich tun soll.

Warum nutzt ihr eure Startnummern 18 und 94?
Nico Terol: Meine wurde mir 2000 in der Fórmula de Campeones Serie zugeteilt, als ich Copa Aprilia gefahren bin. Es war seitdem immer meine Lieblingsnummer und es ist auch die Startnummer, die jeder bei mir kennt.

Jonas Folger: In der MotoGP Academy war die 25 meine Startnummer und ich hätte sie gerne in der Weltmeisterschaft behalten, aber sie war schon vergeben, also haben sie mir die 94 gegeben. Ich habe die 94 behalten, seitdem ich Grands Prix fahre und nun liebe ich sie.

Welche Qualitäten schätzt ihr am anderen?
Nico Terol: Wann immer er fährt, gibt er alles. Er ist ein Pilot, der sein ganzes Potential aus dem Bike holen kann. Ich habe in dieser Woche auch gemerkt, wie gern er gewinnt. Er hat immer versucht, sich zu verbessern und seine Rivalen zu schlagen. In dieser Hinsicht ist er wie ich, wir sind beide Gewinner.

Jonas Folger: Viele Dinge, ich kann viel von ihm lernen. Er ist ein toller Sportler, komplett fokussiert auf seine Karriere und sein Training, er überlässt nichts dem Zufall. Er ist für seine Siegermentalität bekannt und physisch gesehen ist er eine Maschine.

Ihr scheint auf 'Spanglisch' gut zurecht zu kommen - hattet ihr jemals Kommunikationsprobleme?
Nico Terol: Es ist eher Englisch, denn Jonas kann kein Spanisch und will es auch nicht lernen! [lacht]

Jonas Folger: Wir sprechen beide unsere eigene Sprache fließend! [lacht] Wir benutzen Englisch, um uns zu verständigen.

Nico Terol erfüllte sich mit dem Aspar Team 2011 einen Traum, Foto: Milagro
Nico Terol erfüllte sich mit dem Aspar Team 2011 einen Traum, Foto: Milagro

Nico, um welchen Ratschlag würdest du Jonas bitten? Und Jonas, was kannst du von einem Weltmeister wie Nico lernen?
Nico Terol: Ich habe ihn gefragt, wie ich mich beim Fahren im Nassen verbessern kann. Er sagte, dass ich mich nicht verbessern muss, aber das glaube ich ihm nicht.

Jonas Folger: Wie man seine Nerven während einer Saison unter Kontrolle behält, wenn so viel auf dem Spiel steht.

Welche Qualität hättet ihr gern vom anderen?
Nico Terol: Seine Explosivität.

Jonas Folger: Ich wäre gerne so bestimmt wie er und mental stark.

Was erhofft ihr euch 2013?
Nico Terol: Es wäre großartig, wenn wir 2013 so beginnen könnten, wie wir 2012 beendet haben, nicht nur wegen dem Podium in Valencia, sondern aufgrund des guten Gefühls, das wir für das Bike hatten und das Vertrauen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Jonas Folger: Ich würde gerne mit dem MAPFRE Aspar Team Weltmeister werden.

Habt ihr irgendwelche seltsamen Angewohnheiten?
Nico Terol: Ich werde weniger abergläubisch, aber ich muss zugeben, dass ich es nicht mag, wenn Salz verschüttet wird und wenn ich einen Salzstreuer brauche, kann ich ihn nicht direkt aus der Hand eines anderen nehmen, er muss erst auf dem Tisch gestanden haben.

Jonas Folger: Bei den Rennen ziehe ich meine Handschuhe und meinen Helm in einer bestimmten Weise an, aber im täglichen Leben bin ich nicht abergläubisch.

Wodurch kann Nico Terol nachts hin und wieder nicht schlafen? Wie geht es Jonas, besonders mit dem Baby?
Nico Terol: An einem Samstagabend vor dem Rennen sind es die Nerven, die mich wach halten!

Jonas Folger: Am Anfang ist es etwas komisch, aber man gewöhnt sich schnell daran, ein paar Mal pro Nacht aufzustehen. Sophie ist wirklich brav und schreit nur, wenn sie hungrig ist oder neue Windeln braucht.

Supermoto, Motocross, Mountainbike, Fitnesstraining… Ihr seid beide stark ins neue Jahr gestartet oder?
Nico Terol: Wie es sein sollte...Vollgas!

Jonas Folger: Ich habe noch nie ein Jahr so intensiv begonnen wie dieses. Es ist hart, aber all die Vorbereitung wird für die Zeit vor der Saison und die Saison selbst entscheidend sein.

Wie sehen eure Pläne für die Vorsaison aus, die im Februar beginnt?
Nico Terol: Weiter auf diesem positiven Weg arbeiten, den wir beim letzten Grand Prix der letzten Saison und beim Test in Almeria fanden. Ich will mein Vertrauen für den Hinterradgrip des Bikes behalten und ein besseres Gefühl für die Front bekommen.

Jonas Folger: Ich freue mich wirklich darauf, die neue Kalex, die sich sicherlich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich entwickelt hat, zu testen. Ehrlich gesagt wäre ich gerne - ohne von Rundenzeiten besessen zu sein - bei den Testfahrten vor der Saison ganz oben auf den Zeitenlisten.

Was erhofft ihr euch von den neuen Bikes?
Nico Terol: Ich hoffe auf ein Bike, das die Front nicht zu sehr belastet, denn letztes Jahr gab es viele Augenblicke, in denen mir das Vorderrad fast weggerutscht ist. Ich hätte auch gern weniger Vibrationen und mehr Hinterradgrip. Ich muss sagen, dass wir damit in Valencia und Almeria schon einen großen Schritt gemacht haben, aber ich würde mich in diesem Bereich trotzdem gern noch verbessern.

Jonas Folger: Es wäre schön, wenn wir an der Hinterachse etwas mehr Grip hätten, um das Gefühl mit der Front auszubalancieren, das hervorragend ist. Ich hoffe auch, dass KTM mit einem kräftigeren Motor aufwartet.

Das ist jeweils die vierte und zweite Saison beim Aspar Team. Wie gut fühlt ihr euch in diesem Team?
Nico Terol: Ich fühle mich extrem wohl und bin sehr glücklich. Wir kamen von der ersten Saison an gut zurecht und in meiner zweiten Saison mit dem Aspar Team konnte ich meinen Traum erfüllen und 125ccm-Weltmeister werden. Die erste Saison in der Moto2 war hart, aber ich bin überzeugt, dass die zweite Saison erfolgreich sein kann. Das Aspar Team ist wie eine Familie für mich, aber sie hat eine umfangreiche und professionelle Struktur. Das Team ist zielstrebig und als Fahrer gibt dir das noch mehr Motivation.

Jonas Folger: Ich fühlte mich vom ersten Tag an als Teil des Teams und ich fühle mich mit jedem wohl, mit dem ich beim MAPFRE Aspar Team zusammenarbeite. Jeder ist freundlich, vertraut und zugleich extrem professionell.