Der 16-jährige Zürcher meisterte den ersten Trainingstag beim Gran Premio de Aragon bravurös. Raffin springt an diesem Wochenende als offizieller Nachwuchsfahrer des Grand Prix Team Switzerland für den verletzten Randy Krummenacher ein.

Regnerisches Wetter sorgte dafür, dass Jesko Raffins Grand-Prix-Debüt auf der spanischen Rennstrecke Motorland Aragon sprichwörtlich zum Sprung ins "kalte Wasser" wurde. Auf regennasser Fahrbahn musste der Schüler erst das neue Umfeld kennenlernen. Raffin bestreitet in diesem Jahr die Spanische Moto2-Meisterschaft, in der er eine Michelin bereifte Kalex Moto2 Baujahr 2010 einsetzt. Als Ersatz von Randy Krummenacher steuert er beim 13. Saisonrennen die Kalex Moto2 mit aktuellem Entwicklungsstand des Schweizer Moto2-Rennstalles. Außerdem gibt es auch auf dem Reifsektor, sowie auch mit dem Kayaba-Dämpfungssystem Unterschiede zum bekannten Material. Im Prinzip war bis zum Trainingsbeginn am Vormittag alles neu für ihn. Jedoch schon während der ersten Session gelang es dem Kalex-Pilot ohne langer Anlaufzeit sich mit dem Umfeld anzufreunden. Mit einer Verbesserung seiner Rundenzeit von mehr als drei Sekunden im zweiten Training bei gleichen Bedingungen unterstreicht er sein Talent eindrucksvoll, während die Top-Piloten nur rund eine Zehntelsekunde zulegen konnten.

Trainingsschnellster am Freitag war der Franzose Johann Zarco, der sich am Nachmittag an die Spitze der kombinierten Zeitenliste setzte. Mit der Bestzeit in FP1 war Andrea Iannone Zweitschnellster, gefolgt von Alex de Angelis, der seine persönliche Bestmarke während FP2 fuhr. Das Qualifikationstraining beginnt am Samstag um 15:10 Uhr.

#20 Jesko RAFFIN
"Mit meiner Leistung am ersten Trainingstag bin ich sehr zufrieden. Am meisten freue ich mich darüber, dass ich nicht Letzter bin und dass ich mich in der zweiten Session gegenüber dem Vormittag um drei Sekunden verbessern konnte. Beide Trainings sind genauso verlaufen wie ich es mir vorgenommen habe, nämlich viel Spaß zu haben und es zu vollends genießen inmitten der WM-Stars zu fahren. Nachdem ich mich relativ schnell an das neue Umfeld und das neue Motorrad gewöhnen konnte, ist es mir auch gelungen von einigen Top-Piloten etwas abzuschauen. Einmal hat mich Marquez überholt, wo ich selbstverständlich versucht habe ihm ein paar Kurvenkombinationen zu folgen. Dabei habe ich auch seine Linienwahl studiert und was er eben anders macht. Das habe ich dann bei jeder Gelegenheit gemacht und habe dabei sehr profitiert."

Marco A. RODRIGO - Teamchef:
"Aufgrund des schlechten Wetters waren die Voraussetzungen für Jesko alles andere als optimal. Einen positiven Aspekt hat es trotzdem gegeben, da während beider Trainings einheitlich gleich Verhältnisse herrschten. Unabhängig davon musste sich Jesko am Vormittag erst mit der neuen Umgebung anfreunden, nachdem für ihn beginnend mit dem Motorrad, den Reifen, bis hin zum Dämpfungssystem alles neu war. Offensichtlich hat er sich schnell daran gewöhnt, denn im Vergleich zur Spitze, die während FP2 nur 0,1 Sekunden zulegen konnte, hat er am Nachmittag seine Rundenzeit um über drei Sekunden verbessert. Für Samstag sind ähnliche Witterungsverhältnisse vorhergesagt. Wir müssen daher abwarten, ob sich Jesko weiter steigern kann. Bislang sind wir jedenfalls mit seinem Debüt in der Weltmeisterschaft sehr zufrieden. Jesko hat sich in den ersten freien Training ganz toll geschlagen."