Als du heute Morgen im Kies lagst, hättest du dir da gedacht, dass du am Nachmittag auf Pole fahren kannst?
Pol Espargaro: Sicher nicht. Ich dachte, ich würde vielleicht fit genug sein, um in Reihe eins zu kommen, aber sicher nicht auf Pole. Wenn man ein Training verliert, ist es bei dem Level in der Moto2 immer schwierig, den Zeitrückstand aufzuholen. Es war hart, aber wir haben eine unglaubliche Session mit einem tollen Motorrad gefahren. Danke an mein Team, denn sie machen einen unglaublichen Job und auch ans Medical Centre - sie haben sich sehr um mich gekümmert, damit ich für das Qualifying bereit bin.

Denkst du, der Knöchel könnte über die Renndistanz ein Problem werden oder macht er gar keine Probleme?
Pol Espargaro: Ich hoffe nicht, aber ich weiß es nicht. Wir werden es morgen sehen, aber wenn der Fuß so ist wie heute im Quali, dann wird er im Rennen OK sein. Vielleicht werde ich in den letzten fünf Runden ein paar Schmerzen haben, aber ich will da nicht dran denken und das Wichtigste ist, dass ich mich erhole. Ich gehe jetzt in die Clinica, um eine Massage oder so etwas zu bekommen, damit sich das schnell erholt.

Du bist dieses Jahr so stark. Du hast aber auch schon einiges an Pech gehabt. Sagst du dir selbst, dass es mit dem Pech jetzt genug sein muss und es nur noch besser werden kann?
Pol Espargaro: Wenn man Pech hat, ist es am besten, den Rückstand so schnell wie möglich wettzumachen. Ich denke, das Beste bei so einer Situation ist so ein Team zu haben wie ich. Sie sind unglaublich und da sind sehr gute Leute. Sie machen tolle Arbeit bei der Abstimmung, die Maschine war heute so schnell. Es ist einfach unglaublich, so ein Team zu haben, sie sind sehr gut.

Pol Espargaro weiß, wie man gewinnt, Foto: Milagro
Pol Espargaro weiß, wie man gewinnt, Foto: Milagro

Am Sachsenring hattest du kein gutes Qualifying, fuhrst aber ein tolles Rennen. Stärkt so etwas auch das Selbstvertrauen?
Pol Espargaro: Sicher. Ich bin zuversichtlich. Wir hatten im Qualifying in Deutschland einen Fehler gemacht und der hat uns einiges gekostet. Wenn man ein Moto2-Rennen von Platz 17 starten muss, ist das verrückt. Ich denke, wir müssen uns einfach mehr auf das Training konzentrieren, damit wir vorne dran sind.

Macht es Spaß, so viele Leute in einem Rennen zu überholen?
Pol Espargaro: Es mag vielleicht Spaß machen, aber es ist auch gefährlich. In der Moto2 ist es schwierig, einen Fahrer zu überholen. Die Maschine ist groß und auch das Gewicht ist hoch, das macht es schwer.

Dein Rückstand in der WM ist mittlerweile relativ groß. Denkst du, das lässt sich noch aufholen?
Pol Espargaro: Warum nicht? Wir haben in den letzten Rennen ein paar Fehler gemacht, aber wir sagen uns, wenn das uns passiert, kann es auch Marc passieren. Wir sind Menschen und Menschen machen Fehler. Wir müssen Rennen für Rennen denken und dürfen nicht nur an die Punkte und die WM denken. Wir müssen einfach weiter das machen, was wir jetzt machen: gute Trainings, gute Rennen und morgen gewinnen, denn das ist wichtig.

Wirst du mehr Risiken nehmen müssen oder versuchst du, kontrolliert und konstant zu fahren?
Pol Espargaro: Man nimmt immer Risiken, denn Marc ist ein sehr guter Fahrer und sehr schnell. Wenn man da keine Risiken nimmt und nur auf Ankunft fährt, wird man verlieren. Wir müssen also etwas riskieren, wollen aber natürlich nicht stürzen. Aber wir wollen vorne sein und ihm Punkte abnehmen, das ist normal.

Dein Bruder stand heute bei der Pressekonferenz als bester CRT-Fahrer mit auf dem Podium. Wie schön war das für dich?
Pol Espargaro: Das war so schön, wir hatten hier ein Familientreffen. Alle Fahrer waren Spanier und ich freue mich sehr für Aleix. Er arbeitet so hart, um die CRT besser zu machen und es ist in der MotoGP nicht so einfach im Moment. Er arbeitet aber so eifrig und ich freue mich für ihn, denn er ist ein sehr guter Fahrer und hat jede Menge Talent.