Thomas Lüthis letzte Viertelstunde am ersten Trainingstag zum Grand Prix von England wurde buchstäblich vom Winde verweht: Ausgangs einer Linkskurve wurde die Suter MMX2 des 25-jährigen Schweizers von einer Windböe erfasst und vom Asphalt auf den nach wiederholten Regenfällen nassen Kunstrasen der Streckenbegrenzung gedrückt, wo der WM-Leader der Moto2-Klasse ausrutschte und stürzte. Weil Lüthi dabei auch mit dem Helm aufschlug, wurde er statt zur Box seines Teams Interwetten Paddock ins Medical Centre gebracht und auf eine mögliche Gehirnerschütterung hin untersucht, bevor ihm die zuständige Ärztin für den weiteren Verlauf des Wochenendes grünes Licht gab. Wegen des Zwischenfalls rutschte Lüthi in der Freitagswertung an die 19. Stelle, ist aber zuversichtlich, in der Qualifikation wieder ganz vorne mitkämpfen zu können.

"Der Wind war schon vor meinem Sturz sehr unkonstant und hat mir immer wieder den Rhythmus genommen. Dann hat diese Windböe das Motorrad erfasst wie ein Segel, und schon war ich einen halben Meter neben der Piste. An manchen Stellen der Strecke ist die Streckenbegrenzung nur bemalter Asphalt, da wäre nichts passiert. An dieser Stelle allerdings liegt Kunstrasen, und mir war klar, dass dieser Teppich von den Regenfällen des Vormittags pitschnass und rutschig war. Ich versuchte noch, das Motorrad so gerade wie möglich zu halten, aber dabei ist mir schon das Vorderrad eingeklappt. Ich bin ziemlich gerollt und habe den Kopf angeschlagen, weshalb mir kurz schwindlig war und ich verschobene Bild vor Augen hatte. Ich wurde deshalb eine halbe Stunde lang im Medical Centre untersucht, dann aber für fit erklärt. Natürlich habe ich etwas Kopfschmerzen und Beschwerden mit der Nackenmuskulatur, denke aber, dass ich das bis morg en in den Griff kriegen werde. Auch der Zeitabstand nach vorne macht mir keine großen Sorgen. Ich glaube, dass unsere Basis gut genug ist, dass wir die Lücke nach vorne schließen können", sagte er zuversichtlich.