Randy Krummenacher hat am Sonntag auf dem anspruchsvollen Circuito de Jerez eindrucksvoll seine Stärken für wechselhafte Bedingungen bewiesen. Krummenacher qualifizierte sich tags zuvor für Position neun, von der ihm auch ein mustergültiger Start gelang. Bis der Zürcher Oberländer aber auf Rang vier liegend freie Fahrt hatte, musste er sich in der Anfangsphase in harten Zweikämpfen gegen seine direkten Gegner durchsetzen. Vor allem der Fight mit dem Spanier Toni Elias hatte es in sich. Erst nachdem sich Krummenacher erfolgreich gegen den ehemaligen Moto2-Weltmeister durchgesetzt hatte, fand er, alleine fahrend, schnell seinen Rhythmus und knallte eine Reihe von schnellen Rundenzeiten auf den kalten spanischen Asphalt.

In Runde sieben erzielte er in 1:44.905 Minuten die schnellste Rennrunde. Dabei gelang es ihm, zügig zur Spitzengruppe aufzuschließen, ehe Krummenacher in der Haarnadel vor der Start-Zielkurve der verhängnisvolle Ausrutscher unterlief. Nach dem Sturz konnte er aber das Rennen fortsetzen und holte mit der demolierten Kalex Moto2 sogar noch einige Platzierungen auf, ehe er zum Zeitpunkt des Rennabbruchs als 22. über die Ziellinie fuhr.

"Der Jerez-Grand-Prix war ein richtig geiles Wochenende. Ich würde sogar behaupten, es war mein bestes überhaupt. Jedoch so ein Fehler sollte eben nicht passieren. Aber wenn man derart hart am Limit unterwegs ist, dann ist der Grad eben sehr schmal. Ich bin in dieser Runde in etwa einen halben Meter weiter außen geblieben, was mir zum Verhängnis wurde. Im Normalfall wäre es die schnellere Linie, aber dieses Mal war es dort feucht und ich bin ausgerutscht. Im Nachhinein hilft es nichts mehr, darüber zu diskutieren, ob weniger pushen sinnvoller gewesen wäre. Was passiert ist, ist passiert - aus basta", äußerte Krummenacher.

Er fuhr fort: "Nichtsdestotrotz kann ich mit Stolz behaupten, dass ich am Sonntag der absolut Schnellste war. Nach Barcelona 2007 ist es erst das zweite Mal in meiner Karriere und das gibt mir Zuversicht für die nächsten Rennen. Wir haben ein gutes Paket und wir haben auch an diesem Wochenende wieder vieles dazu gelernt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis für uns die große Stunde schlagen wird. Ich freue mich riesig über meine Pace, die ich am Renntag gefahren bin. Besonders im Rennen war ich raketenartig unterwegs, sogar um einiges schneller als meine direkten Konkurrenten. Die Fights in der Gruppe haben Zeit gekostet und waren zum Teil auch beängstigend gefährlich. Toni hat einmal eine Attacke gestartet, gegen die Marquez´ Manöver in Katar harmlos war. Dabei konnten wir beide mit viel Geschick gerade noch einen Crash vermeiden. Als ich dann alleine unterwegs war, ging die Post ab. Es tut mir leid für das Team, das perfekte Arbeit geleistet hat, denn am Ende wäre ganz bestimmt ein starkes Ergebnis herausgekommen."