Ein Motorradfahrer und sein Motorrad, das muss zusammenpassen, sonst wird es nichts mit guten Zeiten oder guten Plätzen. Scott Redding glaubt, dass er mit seiner Kalex in diesem Jahr eine gute Partnerin an der Seite hat, um vorne mitmischen zu können. "Das Bike und ich sind zusammen eine gute Kombination. Um gute Ergebnisse zu holen, ist es besser für mich, mehr Vertrauen zum Bike zu haben, es bringt mich dazu, dass ich rausgehen und immer mehr fahren will und dadurch fühle ich mich so wohl darauf, dass ich rausfahren und viele Runden zurücklegen kann", sagte der Moto2-Pilot der offiziellen Website der MotoGP.

Allerdings muss die Neue noch ein wenig so gemacht werden wie die Alte, sprich, es muss ein wenig Suter-Feeling in die Kalex. "Wir versuchen nur, dass sich das Bike an der Front ein bisschen mehr wie die Suter anfühlt. Ich denke, es hat das Potential, besser als die Suter zu sein, wir müssen nur die richtige Richtung damit finden", erklärte Redding. Ist die richtige Richtung gefunden, erwartet sich der Brite durchaus in den Top-5 oder Top-3 der Moto2, wobei er aber weiß, dass auch dieses Jahr die Konkurrenz wieder groß sein wird. Sein Favorit kommt aus der Schweiz. "Lüthi scheint recht schnell zu sein und auch konstant, derzeit denke ich, er ist es. Marc Marquez habe ich noch nicht gesehen in diesem Jahr, den kann ich also noch nicht einschätzen", meinte er.

Erst Top-3, dann MotoGP

Bei Andrea Iannone ortete Redding ein paar Schwierigkeiten, wobei er anmerkte, dass der Italiener am Renntag immer noch zulegen kann. "Bradley Smith scheint sich noch ans neue Chassis zu gewöhnen, aber er wird diese Saison mit dabei sein", erklärte er noch. Und auch seinen Teamkollegen Mika Kallio hatte er auf der Rechnung, denn der Finne fuhr bei den Tests eher Rennsimulationen und zeigte dabei gute Zeiten. Sollte die Saison für Redding gut laufen, ist klar, dass schnell wieder von der MotoGP die Rede sein wird, da er körperlich der Moto2 beinahe schon entwachsen ist. "Ich will es erst einmal in die Top-3 schaffen oder den Titel in diesem Jahr holen, das wäre natürlich auch etwas", betonte er.

Helfen soll ihm dabei auch eine neue Lockerheit, die ihm früher vielleicht noch gefehlt hat. Redding kann das Leben mittlerweile etwas mehr genießen, statt sich nur in alles zu verbeißen. "Ich habe das Leben ein bisschen mehr genossen, alles zuvor war reines Training, Training und nochmal Training, aber nun trainiere ich zwar immer noch und habe Leidenschaft für den Sport, aber ich habe Dinge wie die [Scott Redding Young Riders] Akademie, die unterhaltsam sind. Solche Dinge helfen mir dabei, das Leben ein bisschen mehr zu genießen, wie es kommt, anstatt nur jeden Tag zu trainieren, jeden Tag durchzuziehen", sagte der Brite.

Nicht mehr die Arbeit als Kern

Auch beim Training ist er etwas ruhiger geworden und zieht das Krafttraining nicht so knallhart durch. Stattdessen läuft er etwas mehr, schwimmt etwas mehr und macht auch einmal eine Wanderung. "Ich habe die Arbeit als Kern abgelegt, ich mache es nur, um den Körper in guter Form zu halten, aber ich werde nicht mehr für 3 Stunden pro Tag zum Radfahren raus gehen, dann ins Fitnessstudio und dann noch woanders hin. Es fühlt sich einfach besser an und ich fühle mich nicht jeden Tag erschöpft, wenn ich morgens aufwache", sagte er. Da die Kalex bei den Richtungswechseln etwas leichter zu handhaben ist, kann er sich das auch leisten, denn statt Oberkörperkraft arbeitet er nun an Definition und etwas Gewichtsverlust.