Wegen empfindlich kühler Luft- und Asphalttemperaturen und wegen völlig unterschiedlicher Motorspezifikationen der einzelnen Teams – die offiziellen 600 ccm-Einheitsmotoren der Moto2-Klasse sind bei den ersten Tests noch nicht im Einsatz – hatte die Jagd nach Rundenzeiten allerdings nur eingeschränkte Bedeutung. Wichtiger war das Fahrgefühl und die Abstimmung von Lüthis neuem Suter MMXII-Prototypen, der sich von der ersten Runde an als Volltreffer entpuppte.

Hatte Lüthi mit der Vorjahresmaschine wegen des schmalen Grenzbereichs am Limit oft sehr hohe Risiken eingehen müssen, so fühlte er sich mit der neuen Version seines Renners auf Anhieb wohl. Eine "umgedrehte" Hinterradschwinge sowie Karbonversteifungen an den vorderen Rahmenträgern sind die am deutlichsten sichtbaren Modifikationen, die dem Suter-Chassis mehr Bremsstabilität und mehr Traktion beim Beschleunigen bescheren.

Stimmen nach dem Test

Die Zeiten vom Valencia-Test dürfen nicht überbewertet werden, Foto: Milagro
Die Zeiten vom Valencia-Test dürfen nicht überbewertet werden, Foto: Milagro

"Bislang kann ich nur Positives berichten" freute sich Lüthi nach dem Test. "Es herrschten ziemlich kühle Temperaturen in Valencia, trotzdem konnten wir aber viel testen und ausprobieren. Ich habe mich sehr schnell wohl gefühlt auf dem neuen Motorrad, dessen Basis vom Vorjahr bereits sehr gut war, nun aber in vielen Details noch weiter entwickelt wurde."

"Im Detail habe ich einen Zuwachs an Bremsstabilität festgestellt, vor allem aber ist mir das harmonische Zusammenspiel des Gesamtpakets positiv aufgefallen. Eine offizielle Zeitnahme gab es hier nicht, die Teams haben ihre Zeiten selbst gestoppt, doch so wie es aussieht, war ich an allen Tagen gut mit vorn dabei. Konstanz ist für mich in dieser Saison das Wichtigste – mein Ziel ist es, überall, in jedem Qualifiying und in jedem Rennen, unter die ersten sechs vorzustoßen!"

Teambesitzer Daniel Epp sagte: "Trotz der Kälte in Valencia mit Asphalttemperaturen von höchsten 12 und Lufttemperaturen von höchstens 15, 16 Grad haben wir unser Testprogramm konsequent und erfolgreich durchziehen können. Der erste Tag war da zum Kennenlernen des neuen Motorrads, der zweite Tag für das Basis-Set-Up, der dritte für die Feinabstimmung."

"Das hat wunderbar geklappt und Tom hat sich wohlgefühlt auf der Maschine, was für uns das Wichtigste ist. Die inoffiziellen Zeiten über zu bewerten, macht schon deshalb keinen Sinn, weil die Teams mit eigenen Motoren antreten durften und zum Teil große Leistungsunterschiede herrschten. Für uns geht es jetzt darum, den Schwung zu den nächsten Tests in Jerez mitzunehmen und dort genauso zielstrebig weiterzuarbeiten!"