Nach diesem Rennen musste man erst einmal Luft holen. Und als ich dies getan hatte, waren meine Gedanken zunächst einmal bei denjenigen bemitleidenswerten Kollegen, die über diesen Grand Prix einen Liveticker schreiben mussten. War das ein Rennen! Aus deutscher Sicht leider eher ernüchternd, entschädigte der Aragon-GP durch pausenlose Action, bei der es keinen mehr auf seinem Stuhl hielt.

Eigentlich deutete alles auf eine souveräne Vorstellung von Marc Marquez hin, der die Trainings dominierte. Doch Stefan Bradl schaffte es, mit einer nie gesehenen Aggressivität den jungen Spanier davon abzuhalten, in seinen Rhythmus zu kommen. Belohnt werden sollte er dafür nicht; ein Problem mit dem Hinterreifen warf den Kalex-Piloten zurück.

Marc Marquez musste vor seinem Sieg ein hartes Stück Arbeit bewältigen, Foto: Milagro
Marc Marquez musste vor seinem Sieg ein hartes Stück Arbeit bewältigen, Foto: Milagro

Doch Bradls Störmanöver brachten weitere Fahrer ins Spiel: Simone Corsi, Alex de Angelis, Andrea Iannone. Und später schloss gar eine Gruppe von bis zu zwölf Motorrädern zur Spitze auf. In jeder Kurve wechselten die Positionen, abenteuerliche Manöver gab es jede Runde zu sehen, doch Kollisionen blieben aus.

Es war absolut fantastisch, was im Motorland Aragon passierte. Auch wenn sich Marquez am Ende aus der Kampfgruppe lösen konnte und das Rennen deutlich gewann, war dieser Grand Prix an Spannung und Action nicht zu überbieten. Beste Werbung für den Motorsport; wenn es doch nur in der MotoGP genauso zugehen könnte…