Der Pilot Randy Krummenacher kam am Sonntagmittag nach anstrengenden 26 Runden völlig erschöpft als 19. ins Ziel. Mit der Hoffnung auf eine Zielankunft in den WM-Punkterängen ging das Grand Prix Team Switzerland in das Rennen auf dem Misano World Circuit. Die äußeren Bedingungen mit extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit waren bei weitem schwieriger, als an den Trainingstagen zuvor. Vom 19. Startplatz gelang Kalex-Pilot Krummenacher zunächst ein guter Auftakt in das Rennen, aber schon nach nur fünf Runden war der durchtrainierte Athlet aus dem Zürcher Oberland am Ende seiner Kräfte.

Aller Wahrscheinlichkeit nach leidet Krummenacher noch immer unter den Auswirkungen jener Virus-Erkrankung, die er sich am Wochenende beim Sachsenring-GP eingehandelt hatte. Ein Arztbesuch vor der Abreise nach Misano ergab keinen Befund und an den Trainingstagen mit den kurzen Distanzen auf dem Motorrad waren die gesundheitlichen Probleme des 21-Jährigen weniger augenscheinlich. Gleich nach seiner Rückkehr aus Italien wird Krummenacher ein weiteres Mal seinen Vertrauensarzt aufsuchen, um endlich Klarheit über seinen Gesundheitszustand zu bekommen. Bis zum nächsten Grand Prix in Aragon in zwei Wochen ist jedenfalls Erholung und Abschalten ohne Rennsport angesagt.

"Das gesamte Wochenende über musste ich mir meine Power gut einteilen. An den Trainingstagen ist es mir auch gelungen und ich konnte die Situation relativ gut überspielen. Im Rennen jedoch war ich nach nur fünf Runden völlig ausgelaugt. Mein Start war gut, ich konnte gleich einige Positionen gut machen, aber dann war es auch schnell vorbei mit der Hoffnung auf ein gutes Rennergebnis. Ich konnte mich nur noch krampfhaft auf dem Motorrad halten. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob ich es bis ins Ziel schaffen werde. Normalerweise bereiten mir Bedingungen mit extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit, so wie an diesem Wochenende hier in Misano der Fall war, wenig zu schaffen, aber wahrscheinlich bin ich vom Sachsenring-Virus noch nicht ganz genesen. Jedenfalls werde ich am Montag gleich nochmals zum Arzt gehen, nachdem in der vergangenen Woche nichts festgestellt werden konnte. Es tut mir Leid für mein Team, weil mit diesem Motorrad ich unter normalen Umständen definitiv in der Lage bin, vorne mitzufahren. In der Pause bis zum nächsten Grand Prix ist absolute Ruhe und Erholung angesagt. Ich will endlich wieder fit sein und für das Team Punkte holen", fasste Krummenacher zusammenn.

Teammanager Jarno Janssen ergänzte: "Es war ein schwieriges Wochenende, sowohl für das Team als auch für Randy, der nicht gesund ist. Randy war hier in Misano absolut nicht fit. Da helfen alle Anstrengenden des Teams nichts. Als er nach dem Rennen in die Box zurückkam, war er vollkommen erschöpft. In so einem Zustand habe ich ihn noch nie erlebt. Er hat sich sofort beim Team dafür entschuldigt, dass er nicht in der Lage war, das Ergebnis zu abliefern, dass wir erhofft hatten. Es wäre dabei nicht um eine Top-10-Platzierung gegangen, sondern insgeheim haben wir mit zwei, drei Punkten gerechnet. Es passierte hier zum dritten Mal in Folge, dass wir leer ausgegangen sind. Das ist nicht gut und es kann so auch nicht weitergehen. Wir wissen es nicht genau was wirklich los ist, aber Randy muss jetzt die Pause bis Aragon nutzen, um wieder vollkommen fit zu werden. Er soll sich eine Woche lang eine Auszeit gönnen und dabei alles vergessen, was mit Rennsport zu tun hat. Von unserer Seite werden wir alles unternehmen, damit er sich schnellstens erholen kann und wir werden ihn auch beim nächsten Rennen mit allen Mitteln unterstützten, damit er, wenn er wieder vollkommen fit, es auch wieder schaffen kann, weiter nach vorne zu kommen."