Bei hochsommerlichem Wetter startete das Grand Prix Team Switzerland mit einer bärenstarken Vorstellung in den Indianapolis Grand Prix. Der 21-jährige Pilot Randy Krummenacher zählte über die gesamte Dauer des ersten freien Trainings am Vormittag zu den Top-Leuten am Zeitenmonitor. Dabei zeigte er viel Mut und Vertrauen für die schwierigen Streckenverhältnisse, nachdem der Fahrbahn-Belag im Infield des 4.216 Meter langen Grand Prix-Kurses auf dem Indianapolis erneuert wurde. Krummenacher beendete schließlich FT1 mit der hervorragenden drittschnellsten Rundenzeit. Bis zum Beginn des zweiten Trainings am Nachmittag besserten sich die Grip-Verhältnisse auf der Fahrbahn, da zuvor zwei Trainings in der 125ccm Klasse und MotoGP gefahren wurden, sowie auch ein Training für ein Rennen im Rahmenprogramm.

Während einige Konkurrenten in der Schlussphase der Session mit neuen Reifen auf Zeitenjagd gingen, entschieden sich Krummenacher und seine Crew vom Grand Prix Team Switzerland dazu, das Training mit dem gebrauchten Reifen zu Ende zu fahren. Wegen der 19.-schnellsten Rundenzeit, die dabei erzielt wurde, war man nicht im Geringsten beunruhigt, zumal der Rückstand auf die Bestzeit von Simone Corsi nur eine Sekunde betrug. Krummenacher und sein Grand Prix Team Switzerland blicken dem Qualifikationstraining am Samstagnachmittag zuversichtlich entgegen, da man mit der Taktik vom Freitag neue Reifen für das restliche Rennwochenende im US-Bundesstaat Indiana gespart hat.

"Der Freitag hat bei schwierigen Verhältnissen richtig gut begonnen. Die Fahrbahn war unglaublich rutschig. Es war quasi null Grip vorhanden. Ohne zu pushen bin ich die drittschnellste Runde gefahren. Das gibt natürlich unheimlich viel Auftrieb. Unsere Position am Ende des Tages ist daher nicht als Gradmesser zu bewerten. Viel mehr zählt der Rückstand, der mit einer Sekunde auf die Bestzeit sehr gering ist. Darüber freue ich mich wirklich, weil wir die gesamte Session mit einem gebrauchten Reifen gefahren sind, der schon nach FT1 den Großteil einer Renndistanz drauf hatte. Trotzdem war mein Tempo mit diesem Reifen gut. Mit zwei, drei geringfügigen Änderungen am Setting können wir mit abgefahrenen Reifen noch einen Tick schneller fahren. Diese Problematik kennen wir schon von vergangenen Rennen, daher weiß meine Crew, was zu tun ist. Das alles zusammen stimmt mich für das Qualifying sehr zuversichtlich. Hinzu kommt auch, dass wir für den Rest des Wochenendes auch mehr frische Reifen zur Verfügung haben als die Konkurrenz. Wegen der Platzierung brauchen wir auf keinen Fall in Panik geraten. Selbstverständlich wäre es schön weiter vorne zu sein, aber wir sind erst FT1 und FT2 gefahren, wo die Streckenverhältnisse wirklich schlecht waren. Bis zum Qualifying wird sich die Situation verbessern, trotzdem wird es wichtig sein auf neue Reifen zurückgreifen zu können. Mit dem neuen Fahrbahn-Belag ist es den Veranstalter jedenfalls gelungen die vielen Bodenwellen zu verringern", fasste Krummenacher zusammen.

Teamchef Marco Rodrigo ergänzte: "Mit unserem Auftakt in das Rennwochenende in Indianapolis sind wir sehr zufrieden. Am Vormittag waren die Grip-Verhältnisse noch miserabel. Es war daher eine Frage des Vertrauens und des Mutes. In beiden Fällen hat Randy mit einer außergewöhnlichen Leistung geglänzt. Die drittschnellste Rundenzeit in dieser Session war natürlich sehr gut für das Selbstvertrauen von Randy und auch für das gesamte Team. Im Nachmittagstraining konnten wir diese Performance nicht ganz wiederholen. Aber das ist auf unsere Taktik zurückzuführen, weil wir diese Session mit gebrauchten Reifen gefahren sind. Im Gegensatz dazu ist die Konkurrenz mit frischen Reifen ausgerückt. So gesehen ist unser Rückstand auf die Spitze mit einer Sekunde sehr gering. Wir wissen aber, dass der weichere Reifen bestimmt eine knappe Sekunde bringt und damit wären wir, was die Platzierung betrifft, in etwa wieder dort gelandet, wo wir am Vormittag waren. Das Ergebnis nach dem zweiten Training bringt uns daher nicht aus dem Konzept. Am Samstag werden wir schon am Vormittag mit den weichen Reifen fahren, die wir heute noch gespart haben."