Randy Krummenacher startet von Platz zehn. Ein Sturz in der Schlussphase des Qualifikationstrainings am Samstagnachmittag in Brünn verhinderte ein besseres Ergebnis. Trotzdem ist das Schweizer Moto2-Projekt um Teamchef Marco A. Rodrigo zuversichtlich, ein gutes Rennen abzuliefern, nachdem sich der Pilot Randy Krummenacher und die Kalex-Moto2 am zweiten Trainingstag beim Grand Prix von Tschechien in Topverfassung präsentierten.

Das abschließende freie Training am Vormittag fand bei Mischverhältnissen statt. Auf abtrocknender Fahrbahn zeigte sich Krummenacher sehr angriffslustig und war im Besitz der Bestzeit, ehe er im allerletzten Augenblick von Marc Marquez um drei Hundertstelsekunden auf Rang zwei verdrängt wurde. Der 21-jährige Zürcher Oberländer und seine Technik-Crew hatten nach dem fehlgeschlagenen Versuch am Vortag das Setting der Kalex-Moto2 wieder auf den Stand vom Sachsenring zurück gebaut. Mit diesem fühlte sich Krummenacher auf Anhieb wieder wohl. Während der Qualifikation am Nachmittag arbeitete das Team zunächst an einer Feinabstimmung für das Rennen. Ungefähr 20 Minuten vor Ablauf der Trainingszeit startete man dann mit neuen, weicheren Reifen eine erste Attacke für eine aussichtsreiche Startposition. Zwischenzeitlich war der Kalex-Pilot sogar auf Rang drei platziert. Nach einem weiteren Boxenstopp, wo erneut ein frischer Reifen für die Schlussattacke montiert wurde, stürzte Krummenacher und musste sein Training vorzeitig beenden. Quasi wehrlos wurde der Draufgänger bis auf Platz zehn zurückgereiht. Ohne diesen Zwischenfall wäre ein Startplatz in der zweiten oder zumindest dritten Reihe möglich gewesen. Nach den starken Leistungen und konstant konkurrenzfähigen Rundenzeiten in beiden Samstagstrainings ist man für das sonntägige Rennen zuversichtlich, ein gutes Ergebnis zu erreichen.

"Bis auf die letzten Minuten im Qualifying ist der Samstag sehr gut für uns verlaufen. Vielleicht habe ich mit dem frischen Reifen um den Deut zu früh attackiert. Schade, und es tut mir auch leid für das Team, dass ich dadurch einen besseren Startplatz im Kiesbett versenkt zu haben. Beim Sturz hat mich das Motorrad am Oberschenkel getroffen, aber das sollte für den Sonntag kein Problem sein. Zuvor konnte ich einige Runden konstant im 2´03er Bereich fahren und ich weiß auch, dass ich diese Rundenzeiten im Rennen fahren kann. Das stimmt mich sehr zuversichtlich. Vom zehnten Startplatz aus ist hier sehr viel möglich. Es gibt viele Abschnitte, wo man gut überholen kann. Von dem her rechne ich mir einiges aus, weil ich auf der Bremse richtig attackieren kann. Nach den Änderungen am Setup fühlte ich mich schon am Vormittag wieder wohl auf meiner Kalex. Das alte Setting ist definitiv das Beste. Aber wir mussten einfach diesen Schritt am Freitag probieren. Dass ich im Qualifying erst zu Halbzeit am Zeitenmonitor nach vorne stürmen konnte, lag daran, dass wir zunächst mit dem härteren Reifen und wie immer im Qualifying mit vollem Tank unterwegs waren. Beides zusammen macht sich eben in den Rundenzeiten bemerkbar. Mit dem weichen Reifen, den ich auch im Rennen verwenden werde, ging dann die Post ab. Ich habe gemerkt es geht noch schneller, aber leider konnte ich das nicht mehr umsetzen", fasste Krummenacher zusammen.

Teamchef Marco A. Rodrigo ergänzte: "Der Samstag hat mit einem überaus motivierenden Training am Vormittag begonnen. Die zweitschnellste Rundenzeit bei diesen Mischverhältnissen hat gezeigt, dass Randy den Willen hat, bei allen Verhältnissen immer voll anzugreifen. Danach im Qualifying dauerte es in etwa bis zur Halbzeit der Session, bis sich Randy restlos auf dem Bike wohl gefühlt hat. Eine Anpassung des Settings hat sicher auch dazu beigetragen. Im Anschluss daran ist er sensationell auf den zwischenzeitlichen dritten Platz nach vorne gestürmt. Leider ist ihm in der Schlussphase ein Sturz passiert, ansonsten wäre bestimmt die zweite Startreihe drinnen gewesen. Bei diesem Unfall hat unsere Kalex zum Glück keinen Totalschaden, wie zuletzt in Mugello, davongetragen. Trotzdem ist die Beschädigung größer als wir zunächst angenommen haben. Vom besten Startplatz in der vierten Reihe ist sicher einiges möglich. Wir sind in dieser Saison schon öfters von weiter hinten gestartet und haben gute Resultate erzielt. Das Rennen dauert zwanzig lange Runden und wir wissen, dass Randy über die Distanz sehr stark ist. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir am Sonntag eine gute Leistung bringen können."