Nach dem 24. Startplatz im Training zum Grand Prix von Italien sah es düster aus für Thomas Lüthi und sein Interwetten Paddock Moto2 Team. Doch im Rennen riss der 24jährige Schweizer das Ruder herum und sicherte sich mit einer tollen Aufholjagd den sechsten Platz. Nach drei Runden noch an 23. Stelle, machte Lüthi bis zur neunten von 21 Runden bereits sieben Positionen gut und erreichte eine dicht gedrängte Verfolgergruppe mit dem deutschen MZ-Werksfahrer Max Neukirchner und Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu, die sich verbissen um den sechsten Platz stritt.

Mit großartigem Einsatz kämpfte sich Lüthi auch durch diesen Pulk, war fünf Runden vor Schluss Siebter, überrumpelte in der letzten Runde noch den italienischen Lokalmatador Simone Corsi und feierte das Optimum, was nach den schwierigen Trainingstagen erreichbar war.

"Mit diesem sechsten Platz bin ich voll zufrieden. Nach diesem schweren Wochenende bedeutet das für mich fast so viel wie ein Podestplatz. Es war ein sehr hartes Rennen, vor allem bei den hochsommerlichen Temperaturen", sagte der Schweizer nach dem Rennen. "Es war von der ersten bis zur letzten Runde anstrengend und ich hatte keine Zeit, mich zwischendurch auszuruhen. Ich musste das ganze Rennen über Druck machen, was mir gut gelungen ist. Ich freue mich besonders, dass ich mich in der Verfolgergruppe am Schluss noch durchsetzen konnte, dieser Teilerfolg war mir sehr wichtig. Der Kampf war brutal hart, aber fair. Max Neukirchner hat sich sehr gut gewehrt und auch Kenan Sofuoglu war stark unterwegs!"

"Tom hat das Team nach all den Rückschlägen an diesem Wochenende ein Happy-Ende beschert", zeigte sich Teammanager Terrell Thien glücklich. "Nach dem Fehler bei der Reifenwahl in der Qualifikation haben wir ja alle nicht so glücklich ausgesehen. Aber wir haben gestern bis spät in die Nacht und heute morgen abermals die Köpfe zusammengesteckt und eine gute Lösung fürs Set-Up gefunden. Die Mannschaft hat wirklich gut gearbeitet und es geht ein Riesen-Lob an Tom, der heute echten Kampfgeist und viel Cleverness gezeigt hat. Es war ein fast perfekter Sonntag."

"Nach den schwierigen Trainings können wir mit dem Rennergebnis zufrieden sein", sagte Cheftechniker Alfred Willecke. "Vor allem auch über die Rundenzeiten, die Tom fahren konnte. Ich freue mich heute fast so sehr wie über ein Podium. Zeitweise ist Tom schneller gefahren als die Spitze, deshalb muss unser Ziel jetzt sein, wieder ganz vorne mitzufahren. Ich bin überzeugt, dass wir dazu in der Lage sind!"