Thomas Lüthi verlor in der Qualifikation zum Grand Prix von Italien den Reifenpoker und muss nun von Startplatz 24 ins Rennen der Moto2-Klasse gehen. Bei schwierigen Bedingungen mit einer zunächst nassen, dann aber allmählich entlang der Ideallinie abtrocknenden Strecke fuhren alle Piloten auf Regenreifen zur Boxengasse hinaus.

Als falsch entpuppte sich allerdings die Entscheidung, beim letzten, entscheidenden Run noch einmal mit einem neuen Regenreifen auf die Jagd nach einer guten Qualifikationszeit zu gehen: Die Strecke war bereits zu trocken, die neuen Regenreifen heizten sich zu schnell auf und begannen zu schmieren – der bereits gebrauchte Hinterreifen wäre die bessere Wahl geblieben. Spaniens Jungstar Marc Marquez, dessen Team alles richtig machte, sicherte sich denn auch die Pole Position. Lüthi und sein Interwetten Paddock Moto2 Team rutschten wegen der Fehleinschätzung der Situation dagegen auf den 24. Startplatz zurück.

"Wir haben einen krassen Fehler gemacht und zum Trainingsende hin einen neuen Hinterreifen aufgezogen, statt mit dem alten weiter zu fahren. Das war eine komplette Fehlentscheidung", ärgerte sich Lüthi. "Es hat sich herausgestellt, dass ein neuer Reifen auf der abtrocknenden Strecke noch mehr schmiert als der alte. Das Motorrad war praktisch unfahrbar, und deshalb konnte ich meine Zeit nicht mehr verbessern. Jetzt ist zwar noch nichts verloren, doch die Ausgangslage fürs Rennen ist auch nicht besonders gut mit dem 24. Platz. Wir müssen morgen versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Wenn es trocken wird, sieht alles wieder ganz anders aus!"

"Es ist schlecht gelaufen, da gibt es nichts zu beschönigen", sagte Cheftechniker Alfred Willecke. "Wir haben die Streckenbedingungen falsch eingeschätzt und die falsche Reifenentscheidung getroffen. Der Marc Marquez war schlauer und hat sich seine Uhr für die Pole Position verdient!"