Für das Grand Prix Team Switzerland endete der Gran Premio de Espana mit einer Lerneinheit unter Rennbedingungen. Nach dem 27. Startplatz aus dem Qualifying vom Samstag fuhr Randy Krummenacher auch im Rennen an dieser Position ins Ziel. Ungeachtet dem Ergebnis und der abermals verfehlten Zielvorgabe wird der zweite Grand Prix in diesem Jahr von den Moto2-Rookies aus der Schweiz trotzdem positiv bewertet.

Nach dem weiteren enttäuschenden Qualifying-Ergebnis herrschte in der Box des Grand Prix Team Switzerland Ratlosigkeit. Erst eine genaueste Auswertung des Data-Recording brachte zum Vorschein, dass der Pilot Randy Krummenacher seinen Fahrstil ändern muss. Der 21-jährige Kalex-Moto2-Pilot war bislang wie aus der 125ccm Klasse gewohnt mit zu viel Speed in Kurveneingang unterwegs.

Der Wetterumschwung am Sonntagmorgen erschwerte die Aufgabe zusätzlich für das Grand Prix Team Switzerland und Randy Krummenacher mit dieser gravierenden Änderung zu beginnen. Die ehrgeizige Mannschaft konnte aber trotzdem einen Fortschritt verzeichnen, da Krummenacher nach guten Start und dem ersten Abtasten der schwierigen Bedingungen auf der regennassen Fahrbahn mit zunehmender Renndauer immer besser in Fahrt kam. Dabei gelang es ihm auch schon seinen Fahrstil der Moto2-Klasse anzupassen.

Randy Krummenacher: "Im Generellen war es für uns ein schwieriger Renntag. Nicht nur wegen dem Wetterumschwung, sondern vielmehr deswegen, weil ich meinen Fahrstil ändern muss. Erschwerend kam auch hinzu, dass wir bis zum Start des Rennens unsere Kalex-Moto2 mehr oder weniger vollkommen umgebaut haben, was das Setting betrifft. Im Rennen selbst ist mir dann ein recht guter Start gelungen. Ich wollte mich auch gleich an Piloten wie Neukirchner anhängen, der einen Raketenstart hingelegt hat. Aber nach einigen heftigen Slides in der Anfangsphase ging ich es etwas vorsichtiger an, da die Bedingungen anfangs nur schwer einzuschätzen waren."

"Mit zunehmender Renndauer ist es mir dann immer besser gelungen meine Fahrstil dem Moto2-Bike anzupassen. Bisher bin ich immer zu schnell in die Kurven hineingefahren und habe im Ausgang viel Zeit verloren. Ich fuhr sogar einen höheren Kurvenspeed als Stefan Bradl, der aber über eine Runde zwei Sekunden schneller ist als ich. In dieser Klasse macht man aber am meisten Zeit gut, wenn man im Kurvenausgang das Bike so rasch wie möglich aufrichtet, damit man auch möglichst früh beschleunigen kann."

"Dahin gehend muss ich meinen Fahrstil anpassen. Damit im Regen zu beginnen vereinfacht die Sache nicht wirklich. Daher betrachte ich das Rennen hier als Lehrstunde, die ich auch wirklich gut genutzt habe. Denn gegen Rennende mit abgefahrenen Reifen sind noch einige 1´57er Rundenzeiten gelungen."

Marco A. Rodrigo, Teamchef: "Jerez war ein schwieriges Regenrennen für uns alle. Wir mussten von weit hinten starten und konnten uns auch im Rennen nicht wesentlich verbessern. Das lassen wir jetzt aber außer Betracht, denn nach dem Qualifying am Samstag waren wir ziemlich ratlos. Randy fuhr ständig am äußersten Limit und es kamen keine Zeitenverbesserungen zustande. Erst ein genauer Blick auf das Data-Recording zeigte, dass er im Kurveneingang viel zu schnell ist und eine extreme Schräglage fährt. Dies erklärt auch seine Stürze."

"Er ist wirklich kein Sturzpilot und dieser Saison crasht er an jedem Rennwochenende mehrmals. Bis jetzt war es jedenfalls so, wenn er schneller wurde sind wir von einem guten Setup ausgegangen. Zukünftig werden wir aber die Kalex-Moto2 ganz anders abstimmen, nämlich dass wir der Stabilität für vorne weniger Beachtung schenken werden, dafür aber vermehrt an mehr Grip für hinten arbeiten werden."

"Und natürlich, Randy selbst muss seinen Fahrstil anpassen, indem er mit weniger Speed einlenkt und das Bike früher aufrichtet. In diesem Rennen hier in Jerez haben wir diese Umstellung erstmals probiert und konnten damit auch gleich einen Fortschritt erkennen. Gegen Rennende wurde er konstant schneller. So gesehen konnten wir an diesem Wochenende doch noch einen Erfolg verbuchen, obwohl wir zum zweiten Mal in Folge unsere Zielsetzung verfehlt haben."