Stefan Bradl ist derzeit das Maß der Dinge in der Moto2-Weltmeisterschaft. Der Bayer holte sich in Jerez de la Frontera zum zweiten Mal in seiner Karriere die Poleposition der Moto2-Klasse und sorgte damit nach Sandro Cortese bei den 125ern für eine deutsche Doppelpole. Beide Polepositions, die Bradl bislang erobern konnte, kamen in dieser Saison. In der ewigen Bestenliste der Deutschen auf Pole liegt er nun gleichauf mit Namen wie Reinhold Roth, Stefan Prein und Gerhard Thurow. Zu Vater Helmut Bradl fehlt allerdings noch etwas, denn der konnte in seiner Karriere ganze zwölf Mal von der Poleposition starten, was ihn zum zweiterfolgreichsten Deutschen hinter Anton "Toni" Mang macht.

Bradl konnte seine Poleposition derweil recht bequem herausfahren. Am Ende reichte dem Deutschen in Spanien eine 1:42,707 Minuten-Zeit für einen soliden Vorsprung von fast drei Zehntelsekunden auf den Japaner Yuki Takahashi. Letzterer war neben Bradl der Einzige, der noch in den Bereich von 1:42 Minuten vorstoßen konnte. Der Schweizer Thomas Lüthi komplettiert morgen als Dritter die erste Reihe.

Auch in der Moto2 viele Stürze

Ein frühes Ende fand die Session des Spanier Marc Marquez. Keine Frage, der amtierende 125ccm-Weltmeister ist schnell, aber das Limit in der Moto2 überfährt er manchmal noch. Neun Minuten vor Schluss stürzte er in Turn 1, da er zu schnell in diese Ecke ging. Seine Suter war nur noch ein Klumpen, die Qualifikation war gelaufen. Dennoch gab es den vierten Startplatz für den Spanier. Neben ihm in Reihe zwei werden morgen der Brite Bradley Smith und der San Marinese Alex de Angelis stehen.

Gegen Trainingsende rutschte Krummenacher die Maschine weg, Foto: Milagro
Gegen Trainingsende rutschte Krummenacher die Maschine weg, Foto: Milagro

Gleich zu beginn der Session stürzte Scott Redding. Da hatte der Brite allerdings schon vier Runden abgespult und sich einstweilen auf den dritten Rang nach vorn geschoben. Doch das sollte natürlich nicht so bleiben. Redding blieb unverletzt, das Heck seiner Suter war abgerissen und sie wollte nicht wieder anspringen. Er schob das Bike zurück an die Box.

Auch Axel Pons hatte Schwierigkeiten. Der Spanier stürzte mit der Kalex in der ersten Kurve, als ihm das Vorderrad einklappte. Der Spanier konnte aber aufstehen und sein Bike wieder in die Box bringen.

Der Schweizer Randy Krummenacher hatte ebenfalls einen Vorderradrutscher. Ihm passierte das Missgeschick in der Haarnadel-Kurve auf den letzten Minuten, kurze Zeit später lag auch Alex Baldolini. Beide blieben unverletzt und konnten weiterfahren. Valentin Debise stimmte noch in den Sturzreigen ein, allerdings konnte er nicht mehr weiterfahren. Er hatte versucht seinen Highsider abzufangen, was ihm aber nicht richtig gelang. Das Motorrad brachte er zwar wieder auf die richtige Bahn, aber er kippte seitlich von der Maschine.

Für Dominique Aegerter reichte es zum 15. Startplatz hinter MotoGP-Absteiger Mika Kallio aus Finnland. Krummenacher holte sich noch den 28. Rang - vor dem ehemaligen 125ccm-Weltmeister Mike di Meglio und vor MZ-Pilot Anthony West. Der Deutsche Max Neukirchner enttäuschte auf der mit MZ-Aufklebern versehenen FTR mit dem 36. Rang.