Das MZ Racing Team wird in der diesjährigen Moto2-Weltmeisterschaft zunächst mit FTR-Maschinen an den Start gehen, die Motorräder werden MZ-FTR heißen. Max Neukirchner wird ab dem nächsten Test in Jerez erstmals mit den gekauften Chassis auf die Piste gehen, Anthony West fährt dessen MZ-Maschine. Doch es wird eine Übergangslösung bleiben. Sobald das 2011er MZ-Modell fertig entwickelt und konkurrenzfähig ist, wollen die Sachsen wieder auf die Eigenproduktion wechseln.

Nach den schlechten Testergebnissen aus Valencia und Estoril sah man im Team Handlungsbedarf. Auf Druck von Neukirchner und seinem Management entschied MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer, die FTR's zu kaufen und die eigene MZ mit seinem patentierten Fahrwerk erst in Ruhe zu entwickeln. Wimmer selbst war für Motorsport-Magazin.com zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Neukirchner selbst war mit der Lösung zufrieden. "Ich freue mich, dass wir eine gute Lösung gefunden haben", schrieb er auf seiner Webseite. "Nach der Testsperre sind wir leider nicht viel zum Fahren gekommen. Umso wichtiger ist es jetzt in Jerez viele Runden zu drehen und Daten einzusammeln. Uns bleiben nur noch die drei Testtage, bevor es zum ersten Rennen nach Doha geht."

Neukirchner wird ab dem Jerez-Test ein FTR-Chassis einsetzen., Foto: FTR MOTO
Neukirchner wird ab dem Jerez-Test ein FTR-Chassis einsetzen., Foto: FTR MOTO

Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com wollten weder Neukirchner noch sein Manager den Sachverhalt kommentieren. Sie versicherten aber, "dass wieder auf die MZ gewechselt wird, sobald diese fertig entwickelt und konkurrenzfähig sein wird. Momentan ist das nur eine Übergangslösung."

Schon Ende 2009/Anfang 2010, als die ersten Testfahrten für die neue Moto2-Klasse anliefen, ging MZ mit einem anderen Motorrad mit eigenen Aufklebern an den Start. Damals setzte man eine Honda CBR600RR aus der Supersport-Weltmeisterschaft ein und verkaufte sie als eigenen Prototypen. Auf der Basis dieses Serienmotorrades entwickelte man damals einen eigenen Renner.

Honda-Basis

MZ macht daraus auch keinen Hehl. Auf der Webseite des Werkes schreiben sie nach wir vor, dass die Basis ihres Moto2-Motorrades die Honda-Supersport-Maschine bildet und viele Originalteile der Honda CBR600 verbaut sind. Dieses Jahr wollte man zwar etwas komplett Eigenentwickeltes auf die Beine stellen, aber der Plan scheint noch nicht ganz aufgegangen zu sein.

Derzeit sieht der Plan nun so aus, dass Neukirchner eine FTR mit MZ-Aufklebern fährt und West bekommt das Motorrad, welches für den Sachsen gebaut wurde. Der Glauchauer Arne Tode wird daher in der spanischen Meisterschaft das Bike pilotieren, welches eigentlich für West vorgesehen war. Für den ehemaligen Supermoto-Weltmeister Bernd Hiemer, der ebenfalls in Spanien an den Start gehen soll, gibt es derzeit noch kein Motorrad.