Mit dem fünften Platz beim Gaststart in der spanischen Meisterschaft unterstrich der 20-jährige Zürcher eindrucksvoll, dass er den Umstieg von der 125cc-Rennmaschine auf das schwerere und leistungsstärkere Moto2-Motorrad von Kalex Engineering recht zügig gemeistert hat.

Das Rennen am auf dem Circuito de Jerez war das Finale im einzigen Moto2 Championat in Europa. Für Randy Krummenacher und seinem neugegründeten Grand-Prix-Team-Switzerland war es eine willkommene Gelegenheit, das für ihn noch relativ unbekannte Motorrad auch unter Rennbedingungen kennenzulernen. Nach einem überaus positiv verlaufenen Test bei guten Bedingungen am vergangenen Montag in Valencia, waren die Witterungsverhältnisse an diesem Wochenende in Südspanien mehr als abwechslungsreich.

Schon am Freitag bei trockenen Bedingungen im Verlauf der freien Trainings startete Krummenacher mit konkurrenzfähigen Rundenzeiten in das allerletzte Rennwochenende des Jahres.

"Das gesamte Wochenende ist für uns sehr gut verlaufen. Ich konnte schon am Freitag mit starken Rundenzeiten beginnen", freute sich Krummenacher über seinen einstand. "Ich kann auch schon fühlen, dass die Basis von der Kalex auf einem hohen Niveau ist. Wir müssen gar nicht viel ändern um schnell fahren zu können."

Für den zweiten Trainingstag änderte sich das Wetter völlig. Bis auf wenige Runden am Vormittag im Trockenen fuhr Krummenacher mit seinem nächstjährigen Arbeitsgerät auch erstmals auf regennasser Fahrbahn und erreichte dabei die sechstschnellste Rundenzeit. Am Ende des Tages konnte er sich bei den schwierigen Verhältnissen für den 13. Startplatz in der vierten Reihe qualifizieren.

"Obwohl die Verhältnisse über diese Wochenende weniger gut waren fehlen uns nur 1.4s auf die Pole-Position-Zeit beim Grand Prix hier im Mai. Auch mit der Motorleistung befindet man sich in der spanischen Meisterschaft nicht auf dem Level wie in der WM. All diese Aspekte geben mir sehr viel Zuversicht für die Saison 2011. Außerdem gehöre ich nicht zu denjenigen Fahrern, die mit einem unbekannten Motorrad auf Anhieb schnell sind. Dieses Wochenende zeigt aber auch, dass die Mitglieder meiner Crew gut zusammengestellt und wir als Team bereits sehr gut aufeinander eingespielt sind. Das ist für mich ein super Gefühl und es gibt mir auch viel Vertrauen und Rückhalt."

Das Rennen

Fast perfekter Einstand mit der Kalex für Krummenacher, Foto: Randy Krummenacher
Fast perfekter Einstand mit der Kalex für Krummenacher, Foto: Randy Krummenacher

Ein paar verbliebene feuchte Stellen waren der Grund, dass Krummenacher die ersten Runden im Rennen etwas vorsichtiger fuhr. Doch mit zunehmender Renndistanz kam er immer besser in Fahrt, bis er schließlich auf dem ausgezeichneten fünften Rang über die Ziellinie fuhr.

"Das Rennen war wegen der abtrocknenden Fahrbahn zum Teil recht schwierig. Zudem fehlte mir auch die Erfahrung über die Renndistanz mit den Reifen ans Limit zu gehen. Wegen dem verregneten Samstag habe ich mich im Rennen Schritt für Schritt an das Limit herangetastet. Ich hatte aber immer noch Reserven. Dennoch muss ich sagen, dass mein Gefühl für das Motorrad schon recht gut ist. Als der Hinterreifen anfing nachzulassen war die Front daraufhin etwas unruhiger. In dieser Phase ist es mir aber gut gelungen meinen Fahrstil auf die geänderte Situation anzupassen und im letzten Renndrittel immer noch konstant tiefe 46er Zeiten fahren konnte. So gesehen bin ich mir sicher, dass wir mit Kalex das richtige Chassis gewählt haben und mir gefällt auch schon die Zusammenarbeit mit ihnen. Bevor es in die Winterpause geht, auf die ich mich auch schon freue, haben wir in der kommenden Woche noch einen Test in Almeria. Auf diesen freue ich mich aber auch schon genau so viel wie auf die Winterpause und gleichzeitig kann ich auch den Saisonbeginn kaum mehr erwarten."