Der Schweizer Dominique Aegerter wechselte zur Saison 2010 hin von den 125ern in die Moto2-Klasse und zog sich dort ganz anständig aus der Affaire. Im Technomag CIP-Team sammelte er insgesamt 74 Punkte, beendete die letzten acht Rennen des Jahres immer in den Punkten. Motorsport-Magazin.com stand der 20-jährige jetzt Rede und Antwort, sprach über das zurückliegende Jahr, die bevorstehende Saison 2011 und plauderte auch so ein wenig aus dem Nähkästchen.

Domi, wie geht es dir?
Dominique Aegerter: Ja gut. Tipp top. Ich bin nach dieser langen Saison zu Hause angekommen und jetzt zu Hause am Trainieren. Und auch einfach mal die Familie und die Freunde genießen.

Eine schwere erste Moto2-Saison ist vorbei. Wie ist es für Dich gelaufen?
Dominique Aegerter: Sehr abwechslungsreich. Am Anfang hatte ich sicher etwas Mühe beim Umsteigen von 2-Takt auf 4-Takt, gerade mit der Motorbremse und dem Sliden und alles. Aber ich konnte mich nach der ersten Saisonhälfte sehr gut steigern und bin dann auch gut vorn mit gefahren. Am Anfang hatte ich halt Mühe gehabt, vor allem mit dem Qualifying. Da bin ich immer sehr weit hinten gestanden. Aber über das Jahr hinweg konnte ich mich da steigern. Ich konnte mich gut mit dem Team unterhalten und wir haben ein gutes Setup am Motorrad hinbekommen. Mein bestes Resultat war der siebte Platz in Aragon und das beste Qualifying war der sechste Rang in Brünn.

Wie bist du damit zufrieden?
Dominique Aegerter: Eigentlich habe ich meine Ziele erreicht. Ich habe mir vor der Saison gesagt: Ich will jedes mal in die Punkte fahren und dann am Ende des Jahres unter den ersten 15 zu stehen. Aber dann, als die Saison angefangen hat, habe ich gedacht, dass permanent die Top 15 schwierig werden würden. Aber durch meine Steigerung bin ich dann immer gut unterwegs gewesen, viel in die Punkte gefahren und konnte mit Gesamtrang 15 mein Ziel erreichen.

Der Schicksalsschlag von Misano

Euer Team hat ja einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Wie seid ihr damit umgegangen und wie habt ihr euch nach Misano neu motiviert?
Dominique Aegerter: Die Motivation hat sicher nie gefehlt, aber es war natürlich sehr hart, das so zu erleben. Ich habe sicher eine Woche gebraucht, oder besser das ganze Team, um das zu verarbeiten. Dann eigentlich, das nächste Rennen, wo ich für Shoya gefahren bin, habe ich mein bestes Resultat geholt. Das war schon ziemlich emotional, für das ganze Fahrerlager. Und dann sind wir ja auch noch nach Japan gegangen und da waren noch mal viele Leute und das war auch emotional. Ich habe auch Kontakt mit seiner Familie gehabt und das hat mich sicher auch sehr unterstützt.

Wie geht es in 2011 weiter?
Dominique Aegerter: Es geht mit Kenan Sofuoglu an meiner Seite weiter und ich werde im Technomag CIP-Team bleiben, weiter auf einem Suter-Motorrad.

Du bekommst mit Kenan Sofuoglu einen sehr starken Teamkollegen. Zweifacher Supersport-Weltmeister, Feuerwerk in Estoril. Was erhoffst du dir aus seiner Zusammenarbeit?
Dominique Aegerter: Ja sicher hoffe ich klar auf eine gute Zusammenarbeit. Das ist immer motivierend, wenn man einen schnellen Teamkollegen hat. Auch wenn man die Daten vergleichen will ist es gut, wenn zwei schnelle Fahrer im Team sind - für das Team und für uns als Fahrer auch.

Neue Frisur angestrebt

Ziel 2011?
Dominique Aegerter: Mein Ziel ist sicher jedes mal in die Top Ten zu fahren und halt Ende Jahr in den Top Ten zu stehen. Und endlich mal auf das Podest zu fahren, damit ich endlich meine Haare abschneiden kann.

Wann waren die zuletzt ab?
Dominique Aegerter: In Most 2006.

Der Winter steht vor der Tür. Wirst du nur trainieren oder geht es auch in den Urlaub, hast du etwas Schönes geplant?
Dominique Aegerter: Ich habe eigentlich nichts geplant. Einfach mal zu Hause genießen, in der Schweiz, ein bisschen Skifahren gehen und mich sicher körperlich fit halten.

In der Schweiz herrscht immer noch ein Verbot von Rundstrecken, doch es gibt wieder Bewegung dahin gehend, das Gesetz zu kippen. Bring uns auf den neuesten Stand!
Dominique Aegerter: Ja, das war ja mal wieder abgestorben und wieder nicht bestätigt. Das ist sicherlich Scheiße, weil wenn das mal behoben wird, könnte es sein, dass es wirklich mal eine Rennstrecke in der Schweiz gäbe, aber da muss erst das Gesetzt zustimmen.

Was liegt bei dir unterm Weihnachtsbaum?
Dominique Aegerter: Weiß ich nicht. (lacht) Keine Ahnung. Schwierige Frage. Ein schnelles Motorrad für nächstes Jahr und gute Gesundheit. Ja, es ist schon bald Weihnachten, aber da habe ich noch nicht herumstudiert.