Irgendwie schien es kaum jemand im Kiefer-Team glauben zu können, als Stefan Bradl am Sonntag in Estoril im Moto2-Rennen als Erster über die Ziellinie kam. Alle lagen sich nur in den Armen, es wurde laut geschrien und die Euphorie war groß. Bradl selbst brauchte auf seiner Auslaufrunde eine kurze Auszeit, um alles zu verdauen. Nach der Podestzeremonie fand er seine Worte dann zumindest ein wenig wieder.

"Es ist unglaublich. Ich kann keine Worte finden, um das zu beschreiben. Ich habe so ein Rennen nicht erwartet. Die Bedingungen waren so schwierig. Ich war vor allem im letzten Streckenteil vorsichtig, weil es dort gefährlich war. Zwei Runden vor Schluss ging Alex [Baldolini] vorbei und ich wollte mich dann nur mehr auf die letzte Runde konzentrieren. Es war einfach unglaublich", erklärte Bradl nach seinem ersten Sieg in der Moto2.

Baldolini erlebte lange letzte Runden

Zwar knapp geschlagen, aber dennoch glücklich war Alex Baldolini, da der Italiener nach vielen Jahren im GP-Zirkus erst sein erstes Podest herausgefahren hatte. "Ich bin sehr glücklich. Als erstes will ich dem Team und meiner Familie danke sagen, sie sind mir sehr wichtig", meinte er. Das Rennen war auch für ihn schwierig gewesen. Baldolini war gut weggekommen und versuchte danach, seinen Rhythmus zu halten. "Ich war im ersten Teil des Rennens schon schnell. Als Stefan vorbei ging, wollte ich ihm folgen, schließlich kam ich nahe hinter ihm ins Ziel. Zwei Runden vor Ende wollte ich angreifen, aber im ersten Streckenteil war Stefan schneller. Die letzten fünf Runden haben ewig gedauert. Ich wollte konzentriert bleiben und auf das Podest. Ich bin sehr glücklich."

Gleiches galt für Alex de Angelis, der lange relativ unauffällig gefahren war und sich am Ende gegen neun Konkurrenten durchsetzte, um Platz drei zu holen. "Die Bedingungen waren sehr schwierig. Die Strecke war vor allem zu Beginn in einigen Kurven nass und wir hatten noch Slicks drauf. Ich habe deswegen erst nicht angegriffen - das lag auch daran, dass ich am Morgen gestürzt war. Mein Rennen war ähnlich wie das auf Phillip Island. Ich habe erst am Ende angegriffen und es lief perfekt. Das Podest heute ist unglaublich", berichtete der San Marinese.