In gut anderthalb Wochen beginnt mit den 12 Stunden von Bathurst die zweite Saison der Intercontinental GT Challenge (IGTC), der inoffiziellen GT3-Hersteller-WM von Blancpain-Veranstalter Stéphane Ratel. Nun ist kurzfristig das Reglement geändert worden. Und zwar sammeln 2017 sämtliche GT3-Nennungen automatisch Punkte für die veranstaltungsübergreifende Sonderwertung, sowohl die Autos als auch die Fahrer. Damit sind für die Hersteller keine Saisonnennungen mehr nötig, um an der IGTC teilzunehmen.

Dass die Macher das Wertungssystem derart lockern, hat wohl zweierlei Gründe: Zum einen war bislang noch kein einziger Hersteller für 2017 als fix vermeldet worden, und zum anderen hatten Bentley und Mercedes-AMG das letztjährige Finale in Malaysia trotz Saisonnennungen ausgelassen. Während die Engländer wohl wegen der Sparmaßnahmen bei VW zu Hause bleiben mussten, wurde die Abstinenz der Schwaben von vielen als Retourkutsche für Spa verstanden. Zur Erinnerung: Mercedes hatte beim dortigen 24-Stunden-Rennen des Vorjahres mit der Frühzündung rumgespielt und war dafür schmerzlich bestraft worden. Statt vier Herstellern kämpften in Sepang daher unerwartet nur zwei um den Titel (Audi und McLaren). Die neue Regelung bedeutet also nicht nur einen nominellen Teilnehmerzuwachs, sondern auch eine größere Unabhängigkeit vom Tun und Lassen der Hersteller.

Titel nun auch für GT4-Hersteller

Im Genauen können ab Bathurst alle diejenigen Autos Punkte sammeln, die international lizenziert sind; allerdings werden nur die zwei bestplatzierten pro Marke gewertet. Angenommen, am Mount Panorama führen beispielsweise drei BMW in die Punkteränge (Top Ten), dann würden lediglich die Punkte der vordersten beiden gezählt; das dritte Auto fiele aus der IGTC-Wertung heraus, sodass dem nächstplatzierten Hersteller nicht durch die Überzhal von BMW Punkte weggeschnappt werden könnten. Für die Fahrerwertung würde der dritte BMW respektive dessen Besatzung allerdings gezählt, sodass den IGTC-Piloten durch die Zwei-Wagen-Regel kein Nachteil entsteht.

Übrigens wird man 2017 neben Fahrer- und Herstellertitel in der GT3-Klasse auch einen Herstellertitel in der GT4-Klasse vergeben. Für die GT4 geben jedoch nur drei statt vier Rennen den Ausschlag, da die kleineren Grand Tourer beim 24-Stunden-Rennen in Spa derzeit nicht startberechtigt sind.

Die Intercontinental GT Challenge 2017
12 Stunden von Bathurst, 3. bis 5. Februar
24 Stunden von Spa (ohne GT4), 27. bis 30. Juli
8 Stunden von Monterey, 13. bis 15. Oktober
12 Stunden von Sepang, 8. bis 10. Dezember