Nach der Pole Position von Tekno Autosports im McLaren 650S durch Shane van Gisbergen trotzte das Team sämtlichen Angriffen der Konkurrenz und gewann die 12 Stunden von Bathurst 2016. Dabei betrug der Vorsprung von van Gisbergen und seinen Teamkollegen Alvaro Parente und Jonathan Webb nach 297 Runden auf dem Mount Panorama Circuit lediglich 1,267 Sekunden auf den zweitplatzierten Nissan GT-R des NISMO Athlete Global Teams.

Schon beim Start gab es die erste härtere Kollision, die für den Lamborghini Gallardo von SP Tools gleich das Aus bedeutete. Der ehemalige Formel-1-Pilot Mika Salo im Ferrari 458 Italia GT3 von Maranello Motorsport konnte nach einer Reparaturpause das Rennen wieder aufnehmen, doch nach insgesamt 63 Runden war das Rennen vorbei.

Foto: Bathurst 12 Hour
Foto: Bathurst 12 Hour

Auch die erste Safety-Car-Phase ließ nicht lange auf sich warten. Nach 14 Umläufen musste der Mazda 3 V8 von Marc Cars Australia aus dem Kiesbett befreit werden. An der schnellsten Stelle des Kurses platzte bei geschätzten 280km/h ein Reifen und sorgte so für einen unvermeidbaren Abflug, der aufgrund der großen Kiesbetten glimpflich endete.

Von der ersten Startposition musste Tekno zwar erst die Führung abgeben, konnte dann jedoch wieder den Platz an der Spitze einnehmen. Doch nach dem Fahrerwechsel auf Alvaro Parente übernahmen Bentley und Nissan vorübergehend die Führung. Die unterschiedlichen Strategien machten es in Verbindung mit den Safety-Car-Phasen schwierig, den Überblick über die Ausgangslage der Boliden zu behalten. Doch durch häufige Führungswechsel blieb es in Australien spannend.

Probleme beim Polesetter

In den ersten Rennstunden verlor Tekno Autosports einige Zeit, als Alvaro Parente 45 Sekunden auf der Start-Ziel-Geraden wegen eines Elektronikproblems stand, doch ein Reset des McLaren 650S brachte das Team wieder ins Rennen. Zusätzlich bekam das Team noch eine Durchfahrtsstrafe für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Box, doch durch eine Safety-Car-Phase und eine perfekt ausgeführte Boxenstopp-Strategie kam das Team wieder heran.

Zu Beginn der letzten Stunde führte Katsumasa Chiyo vom NISMO Athlete Global Team, doch das Team musste noch zum letzten der elf Boxenstopps rein und verlor dadurch die Spitzenposition an Tekno Autosports, die zwei zusätzliche Besuche bei ihrer Box absolviert hatten.

Doch der Kampf um den Sieg wurde zum Ende noch richtig spannend, denn Chiyo konnte den Rückstand von 13 Sekunden nach dem Boxenstopp in den letzten Runden auf 1,5 Sekunden verkürzen, doch es reichte für Nissan nicht und so konnte McLaren das erste größere Ausdauerrennen seit über 20 Jahren erringen.

Statistiken zum Rennen:

Schon im Training wurde klar, dass die diesjährige Auflage der 12 Stunden von Bathurst eine der schnellsten wird, denn der Rundenrekord fiel bereits vor der Qualifikation mehrfach. Mit einer 2:01,286 Minuten sicherte sich Tekno Autosports dann nicht nur die Pole Position sondern gleich noch einen neuen Rundenrekord, den das Team im Rennen mit einer Bestzeit 2:01.567 Minuten fast noch einmal unterboten hätte.

Mit 297 Runden wurde sogar noch ein Umlauf mehr absolviert als im Vorjahr, sodass der neue Distanzrekord bei 1845,261 Kilometern liegt. Es war also erneut das schnellste Bathurst-Rennen aller Zeiten. Insgesamt gab es 29 Führungswechsel - Auch ein neuer Rekord. Der letzte Führungswechsel fand in Runde 273 statt, als Shane van Gisbergen die Führung übernahm und sie bis ins Ziel nicht mehr abgab. 13 Mal kam das Safety-Car bei der 2016er Auflage zum Einsatz.

User tippen auf Audi-Sieg

41 Prozent unserer Leser haben bei den 12 Stunden von Bathurst einen Sieg des Phoenix Audi erwartet. Lediglich 4 Prozent tippten auf den tatsächlichen Sieger von Tekno Autosports im McLaren 650S, die sich schon in der Qualifikation mit deutlichem Vorsprung die erste Startreihe sichern konnten. Der bestplatzierte Audi beendete das Rennen auf dem vierten Rang und verpasste dabei das Podium um gut 17 Sekunden.

Top-Ten der 12 Stunden von Bathurst

PositionFahrerpaarungAutoRundenAbstand
1Shane van Gisbergen/Alvaro Parente/Jonathon WebbMcLaren 650S297-
2Rick Kelly/Katsumasa Chiyo/Florian StraussNissan GT-R Nismo GT32971,276
3Steven Kane/Guy Smith/Matt BellBentley Continental GT32971:17,227
4Markus Winkelhock/Laurens Vanthoor/Alex DavidsonAudi R8-LMS29747,118
5David Reynolds/Thomas Jäger/Nico BastianMercedes-Benz SLS AMG GT32961:19,012
6Greg Taylor/Barton Mawer/Nathan AntunesAudi R8-LMS2945:04,122
7Andy Soucek/Maxime Soulet/David RusselBentley Continental GT329355,898
8Christopher Mies/Christopher Haase/Marco MapelliAudi R8-LMS29347,366
9Robert Bell/Andrew Wilson/Will DavidsonMcLaren 650S2921:49,669
10Roger Lago/Luke Youlden/Steve OwenLamborghini Gallardo R-EX2912:53,940