500 PS, unglaubliche 300 km/h Topspeed und ein Anpressdruck, der mit einem Formel-Boliden vergleichbar ist. Indy Dontje stellt Motorsport-Magazin.com seinen Renault Sport R.S. 01 vor und erklärt, warum er sich darin wie Zuhause fühlt.
Das Chassis:
"Das Kohlefaser-Monocoque wird von Dallara geliefert. Mit Chassis dieses Herstellers war ich bereits in meiner Zeit im ADAC Formel Masters und im ATS Formel 3 Cup unterwegs. In gewisser Weise war es für mich wie nach Hause zu kommen. Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Tatsächlich sitze ich in diesem Auto aber sehr tief. Das war am Anfang etwas ungewohnt, aber nie ein Problem."
Der Motor:
"Der 3,8-Liter-Biturbo-V6-Motor ist natürlich eines der absoluten Highlights. Er liefert über 500 PS und verfügt über ein Maximaldrehmoment von mehr als 600 Nm. Es ist einfach unglaublich, wie viel Power dieser Motor liefert - besonders beim Topspeed. Wir erreichen mehr als 300 km/h. Ein guter Beleg für die Power des Motors - und natürlich auch die super Aerodynamik - waren die Zeiten am ersten Rennwochenende in Spa-Francorchamps. Auf eine Runde haben wir nur etwa 15 Sekunden auf die Formel-Renault-3.5-Boliden verloren. Bedenkt man den Gewichtsunterschied, ist es einfach beeindruckend, wozu dieses Auto in der Lage ist."
Die Bremsen:
"Unsere 6-Kolben-Kohlefaserbremsen haben 380 Millimeter Durchmesser und ein speziell für die Rennstrecke angepasstes Antiblockiersystem. Innerhalb von nur 100 Metern können wir die Geschwindigkeit ohne Probleme von 280 auf 100 km/h reduzieren. Das Fahren ist sehr effizient, da die Bremsen so stark sind. Auch die Kühlung auf der Geraden ist deutlich besser - lange Distanzen sind keine Schwierigkeit."
Das Fahrverhalten:
"Der durch den hohen Downforce generierte Grip ist absoluter Wahnsinn. Wir haben bei 300 km/h einen Anpressdurch von 1,7 Tonnen. Das liegt an der hohen aerodynamischen Effizienz. Dieses Auto entspricht viel mehr als alles andere meinem Background. In drei Jahren Formel-Sport habe ich gelernt, was ich nun in der Renault Sport Trophy wieder anwenden kann."
Das Getriebe:
"Der Renault Sport R.S. 01 bietet ein sequenzielles 7-Gang-Getriebe. Wir fahren auf allen Strecken mit der gleichen Übersetzung, können aber das Sperrdifferenzial auf einen gewünschten Grundsperrwert vorspannen. Geschaltet wird über eine Wippe am Lenkrad. Allerdings benötigen wir die Kupplung nicht. Wir legen den ersten Gang ein und der Rest passiert von alleine - dann können wir automatisch fahren. Das ist noch etwas merkwürdig für mich, denn ich war es gewöhnt, die Kupplung zu nutzen."
Das Lenkrad:
"Wir haben die klassischen Knöpfe für Funk, Scheibenwischer, Trinkflasche oder Speedlimiter. Zudem gibt es drei weitere essentielle Funktionen: wir können das ABS, die Traktionskontrolle und die Mappings, also das Ansprechverhalten des Motors, einstellen. Die Mappings können zu unterschiedlichem Fahrverhalten führen. Man kann das Mapping zum Beispiel nichtlinear einstellen. Das führt dazu, dass man sofort anfährt, sobald man das Gaspedal berührt, beim restlichen Pedalweg fast nichts mehr passiert und erst ganz am Ende, wenn das Pedal schon am Bodenblech ist, 100 Prozent Leistung abgerufen werden. Es gibt aber auch Mappings, bei denen der Motor genau das macht, was das Gaspedal vorgibt."
Die Reifen:
"Wir fahren mit 18-Zoll-Reifen von Michelin, die eigens für den Renault Sport R.S. 01 entwickelt wurden. Sie sind auf Felgen mit Zentralverschluss montiert. Die Performance ist wahnsinnig gut. Auch die Haltbarkeit auf lange Distanzen ist perfekt. Die Hinterreifen verfügen über sehr viel Grip, das macht es manchmal schwierig, den Vorderreifen auf Temperatur zu bekommen."
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