Maro Engel hat den ersten FIA GT World Cup in Macau für sich entschieden. Der Mercedes-Pilot siegte im Hauptrennen am Sonntag, welches wegen eines Unfalls vorzeitig beendet werden musste. Die Ränge zwei und drei holten Edoardo Mortara (Phoenix Racing) und René Rast (WRT), womit Audi die Herstellerwertung gewann. Stefan Mücke (Aston Martin) wurde diesmal nur Vierter. Im Qualidurchgang am Samstag soll sich der Berliner einen Frühstart erlaubt haben; zur Strafe war er für den heutigen Lauf auf Startplatz drei zurückversetzt worden. Die Poleposition hatte Engel geerbt.

Optimal verwerten konnte der spätere Sieger seinen Startplatz allerdings nicht: Mortara hatte auf den ersten Metern kurzzeitig die Nase in Front. Engel fing den Audi-Schützling aber schnell wieder ab und bog als Führender in die Altstadt ein. Fortan kontrollierte der Münchener das Geschehen. Vor dem Abbruch des Rennens lagen rund 2,3 Sekunden zwischen Engel und Mortara. Rast hatte weitere 0,5 Sekunden Rückstand. Engels Palmarès führt nun zwei GT-Erfolge in den Straßenschluchten Macaus. Rekordsieger Mortara hätte heute zum vierten Mal gewinnen können.

Crash unter Gelb

Wie im Qualifikationsrennen hatte das Safety-Car auch diesmal nur einen einzigen Auftritt; wieder war ein verunfallter Bentley des Teams Absolute Racing der Auslöser (Startnummer 77). Abgebrochen wurde das Rennen jedoch wegen eines zweiten Zwischenfalls, der sich noch während der Neutralisation ereignete: Álvaro Parente (FFF-McLaren) und John Shen (Modena-Porsche) waren im Bereich Moorish Hill zusammengekracht und blockierten dort die Strecke. Da bereits 16 von 18 Runden absolviert worden waren, brach man das Rennen ab. Gewertet wurde der Stand nach Runde 14.

Anders als gestern waren heute jedoch einige Überholmanöver zu bestaunen. Richtig rund ging vor allem es im Kampf um die Podiumsplätze hinter Engel. Dessen Markenkollege Renger van der Zande hatte nach dem Start lange auf Position zwei gelegen, und zwar dicht gefolgt von Mücke. In der berüchtigten Melco-Haarnadel patzte van der Zande, weshalb Mücke einige Kurven später angreifen konnte. Mücke kam letztlich zwar vorbei am Niederländer, doch musste sich gleichzeitig von Mortara und Rast überholen lassen. Mortara hatte sich zu Rennbeginn verbremst, wodurch er auf Rang vier zurückgefallen war.

17 von 21 GT-Boliden kamen im Hauptrennen ins Ziel. Le-Mans-Sieger Earl Bamber (LKM-Porsche) zählte nach einem Mauerkontakt zu den Ausgeschiedenen. Bei einer Kollision schon in der ersten Runde hatten sich verabschiedet McLaren-Werksfahrer Kévin Estre und Richard Lyons (Craft-Bamboo-Aston-Martin). Die schnellste Rennrunde ging wie schon gestern an Lyons' Teamkollegen Mücke (2:19,736 Minuten).