Sieg für Indy Dontje beim großen Finale der Renault Sport Trophy in Jerez. Der Niederländer trotzte am vergangenen Wochenende den teils schwierigen und nassen Streckenbedingungen in Spanien und fuhr im Sprint-Rennen souverän seinen ersten Saisonsieg ein. In der Meisterschaft belegt Indy trotz fulminanter Aufholjagd den vierten Gesamtrang.

Indy über...

...seinen ersten Saisonsieg: "Das Gefühl ist einfach fantastisch! Besser als mit einem Sieg hätte das letzte Rennen der Saison kaum enden können. Ich war das gesamte Wochenende super unterwegs und mit Platz eins im Sprintrennen habe ich das deutlich untermauert. Das Finalrennen zu gewinnen, war der beste Weg, um den Leuten zu zeigen, wie schnell ich bin! Zudem habe ich mit Christian Klien einen ehemaligen Formel-1-Fahrer hinter mir gelassen - das ist schon etwas Besonderes."

...den Rennverlauf: "Wir hatten auf Regen gehofft, aber die Vorhersage sah zunächst nicht so gut aus. Es schien abzutrocknen, weshalb ich auf Slicks in die Startaufstellung fuhr. Nach dieser Runde war mir jedoch klar, dass die einzig sinnvolle Variante Regenreifen waren, also haben wir noch gewechselt. Das stellte sich im Verlauf des Rennens als absolut richtige Entscheidung heraus. Ich sah am Start die Lücke und zog einfach rein, ohne auch nur einmal in den Rückspiegel zu schauen. So bin ich nach einer Kurve bereits von Platz acht auf Rang zwei nach vorne gekommen und habe gleich danach den Führenden überholt, der Slicks aufgezogen hatte. Mein Re-Start nach einer Safety-Car-Phase gelang ebenfalls perfekt und 25 Sekunden Vorsprung am Ende sprechen für sich."

...das Qualifying: "Ich war zuvor noch nie in Jerez und kannte die Strecke lediglich vom Simulator. Trotzdem hatte ich vom ersten Moment an ein super Gefühl und fuhr in den beiden Freien Trainings auf die Plätze zwei und eins. Im Qualifying wäre ein ähnliches Ergebnis möglich gewesen, allerdings wurde meine schnellste Runde von einer roten Flagge zerstört. Die Strecke in Jerez ist sehr aggressiv für die Reifen und so war danach kaum mehr eine Verbesserung möglich. Leider waren die anderen Piloten etwas früher als ich auf die Strecke gegangen und konnten so den Peak ihrer Reifen ausnützen, bevor die Unterbrechung kam. Damit blieb nur Startplatz acht für das Endurance- und das Sprintrennen."

...das Endurance-Rennen: "Es regnete und als Niederländer liebe ich das! Es hat so viel Spaß gemacht, bei diesen Bedingungen zu fahren. Am Start fiel ich allerdings zwei Positionen zurück, ging aber kurz danach in nur einer Kurve wieder an drei Autos vorbei. Von diesem Moment an ging es nur noch nach vorne. Die Spitze war durch die schwierige Startphase leider schon etwas zu weit weg, aber ich übergab meinem Teamkollegen das Auto auf Rang drei. Dummerweise wurde er sofort nach dem Stopp unverschuldet von einem anderen Auto getroffen und das Rennen war beendet. Mein Glück war, dass für die Wertung der Stand nach 30 Minuten des Rennens zählt, also erhielt ich die Punkte für Rang drei."

...die Meisterschaft: "Der einzige Wehrmutstropfen an diesem Wochenende war, dass ich den dritten Platz in der Meisterschaft nur um ein paar Punkte verpasst habe. Da ich durch technische Probleme an den Rennen in Le Mans nicht teilnehmen konnte, war mein Abstand bereits auf 29 Punkte angewachsen - die Chancen waren gering. Im Samstagslauf erhielt ich die Punkte für Platz drei, während mein Konkurrent David Fumanelli weit hinten ins Ziel kam. Alles war noch möglich, aber ich wusste, dass mir im finalen Rennen nur noch ein Sieg helfen konnte. Genau das habe ich erreicht, aber leider kam er als Siebter ins Ziel und wurde durch zwei Gaststarter auf Rang fünf gewertet. Das reichte ihm schließlich, um sich Rang drei vor mir zu sichern."

...die Saison-Bilanz: "Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Ich hatte fest vor, um den Meistertitel mitzukämpfen, nun ist es Rang vier im Gesamtklassement geworden. Wir hatten Wochenenden wie in Le Mans oder am Hungaroring, an denen uns schlicht die Technik im Stich gelassen hat. Dort habe ich viele Punkte verloren. In Silverstone und auf dem Nürburgring war das Potenzial mit Podestplätzen aber klar zu erkennen - und natürlich mit meinem Sieg jetzt in Jerez. Es war eine wichtige Erfahrung und ich blicke auf die positiven Momente und die zahlreichen Erfolge zurück. Ich möchte mich auch bei meinem ART Junior Team für die gute Arbeit in diesem Jahr und bei Renault für die tolle Saison bedanken."