Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt, Yelmer Buurman und Oliver Webb haben das 24-Stunden-Rennen in Dubai gewonnen. Das Quartett im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Black Falcon dominierte das Geschehen und erlebte ein problemloses Rennen in der Wüste. Hinter den Siegern überquerten Cheerag Arya, Thomas Jäger, Tom Onslow-Cole und Adam Christodoulou im Ram-Racing-Mercedes die Ziellinie. Mohammed Jawa, Jordan Grogor, Matt Griffin und Rob Barff komplettierten für Dragon Racing das Podest.

Der Start verlief problemlos, Foto: Creventic
Der Start verlief problemlos, Foto: Creventic

Beim Start änderte sich an den Spitzenpositionen zunächst nichts: Polesitter Martin Ragginger setzte sich mit dem Fach-Auto-Tech-Porsche in Führung, dicht gefolgt von Black Falcon und Ram Racing. Dahinter sorgte Nicky Pastorelli für Aufsehen. Der Niederländer nutzte die enorme Kraft der V8-Racing-Corvette und schob sich auf die vierte Position nach vorne. KPM Racing komplettierte die Top-Fünf.

Nach wenigen Minuten folgte die erste Code-60-Phase. Ein Defekt an der Ginetta G50 von Nova Racing sorgte für Öl auf der Strecke. Zur Reinigung des Streckenbelags waren rund 22 Minuten notwendig. Beim Restart spitzte sich der Kampf um die Führung zu: Yelmer Buurman saß dem führenden Porsche mit dem Black-Falcon-Mercedes dicht im Nacken, konnte jedoch keinen Angriff durchsetzen. Auch Thomas Jäger im Ram-Racing-Mercedes und Nicky Pastorelli in der V8-Racing-Corvette konnten mithalten. Ein Vierkampf um die Spitze.

Der beginnende Überrundungsverkehr sorgte wenig später für die ersten Änderungen: Thomas Jäger blieb hinter einem langsameren Fahrzeug hängen, Nicky Pastorelli übernahm die dritte Position. Martin Ragginger konnte sich unterdessen absetzen und brachte den Fach-Auto-Tech-Porsche zwischenzeitlich mit einem Vorsprung von über einer Sekunden in Führung.

Erst in Führung, dann im Aus: Polesitter Fach Auto Tech, Foto: Creventic
Erst in Führung, dann im Aus: Polesitter Fach Auto Tech, Foto: Creventic

Frühe Führung für Black Falcon

Innerhalb der ersten Rennstunde konnte sich das Feld jedoch nicht auseinanderziehen. Auch nach 60 Minuten lagen die führenden Fahrzeuge dicht beisammen. Für Martin Ragginger zu dicht: Nach einer Stunde musste sich der Österreicher geschlagen geben. Nicht nur Yelmer Buurman, auch Nicky Pastorelli gingen vorbei. Fach Auto Tech rutschte auf die dritte Position zurück. Schlimmer erwischte es jedoch Hofor Racing. Kenneth Heyer verlor die Kontrolle über den Flügeltürer und krachte in die Streckenbegrenzung. Mit schwer beschädigter Front schleppte sich der Deutsche zurück an die Box. Trümmerteile lagen auf der Strecke, es folgte die zweite Code-60-Phase des Rennens.

Black Falcon ging früh in Führung, Foto: Creventic
Black Falcon ging früh in Führung, Foto: Creventic

Diese Möglichkeit nutzten zahlreiche Top-Teams zum ersten Stopp. Nicht nur Black Falcon, auch V8 Racing und Stadler Motorsport nahmen nach gut einer Stunde den ersten Fahrerwechsel vor. Fach Auto Tech blieb hingegen auf der Strecke und übernahm somit wieder die Spitzenposition. Erst als auch Martin Ragginger zu seinem ersten Stopp an die Box kam, übernahm Black Falcon wieder die Führung - und gab sie nicht wieder her.

In den folgenden Stunden dominierte das Meuspather Rennteam das Renngeschehen an der Spitze. Nach 24 Stunden kamen Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt, Yelmer Buurman und Oliver Webb auf insgesamt 550 Führungsrunden - bei 604 absolvierten Umläufen. Doch auch für Black Falcon lief nicht alles nach Plan. In den frühen Abendstunden verunfallte das Schwesterfahrzeug so heftig, dass das Chassis beschädigt wurde und nicht repariert werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Black Falcon zeitweise sogar eine Doppelführung zu feiern.

Favoriten in Problemen

Auch Hofor-Racing konnte das Rennen nach dem Unfall von Kenneth Heyer nicht fortsetzen, ebenso wie einer der beiden Flügeltürer von Car Collection Motorsport. Der Porsche von Fach-Auto-Tech, der das Rennen von der Pole-Position aus in Angriff genommen hatte, verlor aufgrund eines Wechsels der Antriebswelle zunächst viel Zeit, wenig später musste der Zuffenhausener sogar ganz abgestellt werden. Die Chevrolet Corvette von V8 Racing fiel nach Problemen ebenso zurück, wie der Flügeltürer von SPS automotive-performance und der Porsche von Stadler Motorsport.

Viele Teams kämpften mit Problemen, Foto: Creventic
Viele Teams kämpften mit Problemen, Foto: Creventic

Einzig der führende Mercedes von Black Falcon blieb nahezu fehlerfrei und lief über 24 Stunden problemlos. Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt, Yelmer Buurman und Oliver Webb überquerten schließlich als soveräne Sieger die Ziellinie. Ram Racing belegte die zweite Position, Dragon Racing komplettierte das Podest.

KPM Racing erreichte mit dem Aston Martin die vierte Position, gefolgt vom Nissan GT Academy Team RJN und der Scuderia Praha, die das Rennen nach einem Unfall im Training aus der Boxengasse in Angriff nehmen mussten. Auf dem siebten Platz erreichte Attempto Racing das Ziel. Gulf Racing UK und die beiden Cup-Porsche von Black Falcon komplettierten die Top-Ten.

"Wir hatten ein problemloses Rennen, es gab keinerlei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen und unser Auto fuhr einfach perfekt", freute sich Yelmer Buurman nach seinem ersten Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen. "Mit so vielen Autos auf der Strecke muss man natürlich aufpassen, um Kollisionen zu vermeiden und muss man Überholmanöver sorgfältig planen."

"Die Entscheidung des Teams, bereits während der ersten 'Code-60' einen Boxenstopp zu machen, war goldrichtig und half uns, die Spitze zu übernehmen. Danke an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben", jubelte der Niederländer. "Einen besseren Saisonstart hätten wir uns nicht wünschen können!"