Die Dodge Viper übt nach wie vor eine große Faszination auf Fahrer und Fans weltweit aus. Der jüngste Ableger des amerikanischen Hubraummonsters GTS-R war allerdings lange Zeit nur in Amerika zu bewundern. Nach dem Europa-Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans könnte es in Zukunft häufiger vorkommen, dass eine Viper auf europäischen Rennstrecken eingesetzt wird: SRT entwickelte auf Basis des GTE-Modells die GT3-R für Kundenteams, die ab 2014 rennen soll. Ein Werkseinsatz mit dem GT3-Modell ist jedoch vorerst ausgeschlossen.

"Die GT3-Kategorie hat sich sehr schön entwickelt und es hat einige Nachfragen gegeben, seit wir das Engagement beim Competition Coupe [dem Vorgänger der neuen GT3-R] zurückgefahren haben", erklärt Ralph Gilles gegenüber Daily Sportscar die Gründe für das neue Projekt. "Die Kunden wollten entweder ein Upgrade oder ihre Fahrzeuge durch neue ersetzen. Als sie dann die Viper GTS-R gesehen haben, war der Tenor 'Oh man, wann kommt davon ein GT3?' Also ist es mehr so gewesen, dass wir in dieses Projekt hineingezogen wurden." Die Nachfrage stamme nicht nur aus den USA, sondern internationale Kunden seien interessiert.

Viper GT3-R als reines Kundenprojekt

Das Vorgängermodell 'Competition Coupe', Foto: Creventic
Das Vorgängermodell 'Competition Coupe', Foto: Creventic

Werkseinsätze mit dem GT3-Modell schließt Gilles kategorisch aus: "Wir hoffen, dass wir weiter das GTE-Modell als Werksteam einsetzen können, der Rest liegt bei den Kunden." Die GT3-R werde lediglich von SRT aufgebaut und bereitgestellt, der Rest liege ganz allein bei den Kunden, stellt er klar. Das Kundenprojekt sieht er als Win-Win-Situation an: "Am Ende des Tages sind wir alle Gewinner. Wir wegen der Berichterstattung - je mehr Vipern auf der Strecke, umso besser. Und die SRT-Kunden konsumieren Motorsport in Reinform." Der erwartete Preis von 459.000 Dollar (derzeit etwa 352.750 Euro) liegt im Mittelfeld der GT3-Fahrzeuge.

Die Viper GT3-R deckt gleich zwei Märkte ab: Die GT3-Kategorie und die GT-Klasse der Grand-Am, die nächstes Jahr auch in der neuen USCR (United SportsCar Racing) erhalten bleibt. "Die beiden Klassen sind jetzt sehr ähnlich. Das ist das, was derzeit in der Motorsportindustrie geschieht: Die verschiedenen Regelmacher realisieren, dass ein einheitliches, weltweites Reglement das Richtige ist. Das ist mehr und mehr der Fall, und das ist Musik in unseren Ohren." Das mache die Entwicklung wesentlich einfacher, weil man die Kosten für verschiedene Regularien sonst an die Kunden weiterreichen müsste, erklärt Gilles. Das ist so nicht mehr der Fall.

Und das Debüt des V10-Ungetüms? "Früh im kommenden Jahr. Wir haben bereits einen Kunden im Besitz dieses Fahrzeugs und der möchte, dass es im nächsten Januar Rennen fährt." Die erste Einsatzmöglichkeit wären demnach die 24 Stunden von Dubai 2014 in der zweiten Januarwoche.