Alexander Wurz nimmt sich eine kurze Auszeit von seinem Motorsport-Rücktritt. Am Montag wird der Österreicher einen Test im Rallycross-Boliden dem WM-Rennstalls Team Austria absolvieren, wie er am Donnerstagabend via Twitter bekanntgibt. Wurz wird dabei einen 610 PS starken Ford Fiesta ST über die Piste treiben.

Wo der Test stattfinden soll und ob Wurz sich künftig öfter im Rallycross versuchen will, ist nicht bekannt. Motorsport-Magazin.com konnte den zweifachen Le-Mans-Sieger bislang noch nicht für eine telefonische Stellungnahme erreichen.

Wurz: Ein bekannter Name im Rallycross

Der Name Wurz ist im Rallycross ein großer. Vater Franz krönte sich zwischen 1976 und 1982 insgesamt dreimal zum Europameister - unter anderem auf legendären PS-Geschossen wie dem Lancia Stratos oder dem Audi quattro. Deswegen versah Sohn Alex seinen Tweet am Donnerstag auch mit dem Hashtag #WurzNameComesBackToRallyCross.

Seine Motorsportkarriere hatte der 42-Jährige im Vorjahr eigentlich für beendet erklärt, als er mit Saisonende in Toyotas WEC-Rennstall seine Rennfahrerhandschuhe an den Nagel hing. Nun wird es aber doch zumindest ein kurzes Intermezzo geben.

Vergangene Erfolge in Le Mans

Wurz versuchte sich in seiner langen Karriere in verschiedenen Motorsport-Bereichen. Vom Tourenwagensport über Formel 1 bis hin zu dem Prototypen der Langstrecke war alles dabei. Zwischen 1997 und 2007 bestritt er 69 Formel-1-Rennen, in denen er dreimal am Podest stand.

2009 holte Wurz seinen zweiten Gesamtsieg in Le Mans, Foto: Sutton
2009 holte Wurz seinen zweiten Gesamtsieg in Le Mans, Foto: Sutton

Seine größten Erfolge feierte er allerdings in Le Mans und der WEC: 1996 gewann er als jüngster Fahrer der Geschichte zum ersten Mal das 24-Stunden-Rennen. Nach dem Ende seiner F1-Karriere gehörte er ab 2008 zu den Stammfahrern des Klassikers, wo er 2009 auf Peugeot seinen zweiten Gesamtsieg holte. Bis zum Rücktritt 2015 kam Wurz auf neun Le-Mans-Starts. Zusätzlich zu seinen zwei Siegen bei den 24 Stunden holte er neun weitere Erfolge bei Langstreckenrennen für Peugeot und Toyota.

WRX zieht Motorsport-Prominenz an

Der Rallycross-Sport zieht seit Einführung einer offiziellen FIA-Weltmeisterschaft im Jahr 2014 mehr und mehr Motorsport-Asse an. Neben Rallye-Weltmeistern wie Petter Solberg und Sebastien Loeb versuchen sich auch immer mehr Quereinsteiger. So bestritt etwa DTM-Ass Timo Scheider in der abgelaufenen Saison drei Rennen, Alleskönner Mattias Ekström krönte sich in seinem zweiten vollen Jahr in der WRX trotz Doppelbelastung erstmalig zum Weltmeister. F1-Aussteiger Jenson Button erklärte unlängst, dass auch für ihn Rallycross eine Option für künftige Renneinsätze sei.

Das Team Austria nimmt seit 2015 an der WM teil. Bestritten im ersten Jahr noch die Teameigentümer Max Pucher und Manfred Stohl, im Jahr 2000 selbst Rallye-Weltmeister der PWRC-Wertung, die Rennen, holte man sich für 2016 mit dem Russen Timur Timerzyanov und dem Letten Janis Baumanis zwei Rallycross-Spezialisten. In der abgelaufenen Saison gab es für den Rennstall einen Podestplatz und Rang fünf in der Team-Wertung zu bejubeln.