"Unser Ziel ist die Porta Nigra in Trier - alles andere entscheidet sich auf dem langen Weg dorthin." Mit diesen Worten begann Philipp Knof am vergangenen Donnerstag seinen ersten Start zu einem Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft. Gemeinsam mit Co-Pilotin Anne Katharina Stein nahm der 22-jährige die knapp 400 Wertungskilometer der ADAC Rallye Deutschland im Citroen DS3 R1, unter Bewerbung des MC Eisenach e.V. im ADAC, in Angriff.

Nach drei lehrreichen Trainingstagen begann der Wettbewerbsteil der Veranstaltung am frühen Donnerstagabend mit dem Start in Köln, bevor die Teams auf dem Weg nach Trier zwei neue Wertungsprüfungen unter die Räder nahmen. Bereits auf der ersten WP machte Knof deutlich, dass er Dauerrivale Julius Tannert das Feld nicht kampflos überlassen würde und blieb diesem mit knapp vier Sekunden Rückstand dicht auf den Fersen. Auf der anschließenden, im Dunkeln gefahrenen, WP 2 konnte Knof den Spieß dann umdrehen und beendete den ersten Wertungstag als Führender der Klasse R1 vor Tannert und dem Franzosen Berfa.

Nach dem Abbruch der WP3 am Freitagmorgen sorgten Knof und Tannert auf WP 4 für aufhorchen und machten deutlich, wie eng der Kampf um die Spitze der Citroen DS3 R1 Trophy wirklich ist - nach 22,79 Wertungskilometern brannten beide die exakt gleiche Zeit in den Asphalt und positionierten sich deutlich vor dem Rest des R1 Feldes. Auf der folgenden, sehr schnellen Wertungsprüfung "Grafschaft" musste Philipp Knof aufgrund von Bremsproblemen Tempo herausnehmen und verlor wichtige Sekunden.

Mit erneuter Bestzeit nach dem Mittagsservice meldete sich das Team Knof / Stein in den Weinbergen zurück und konnte nach knappem Rückstand auf WP 7 auch die letzte WP des Tages für sich entscheiden. Für die Trophy Wertung, die ihr erstes Wertungsziel bereits am Freitagabend hatte, bedeutete das Platz 2 und einen Punkt Vorsprung vor den Gesamt-Drittplatzierten Dark Liebehenschel/Daniela Busch.

Frisch motiviert für die zweite Wertungsetappe und das Gesamtklassement der ADAC Deutschland Rallye im Blick starteten Knof/Stein am Samstagmorgen in die siebte Wertungsprüfung. Bereits nach 100 Metern beendete jedoch erneut ein Getriebeschaden den Kampf um das Podium und das junge Team musste für alle Wertungsprüfungen des Samstags Maximalzeiten in Kauf nehmen. Das Team entschied sich für einen Re-Start am Sonntag und erhielt für Platz 8 in der Trophy-Wertung noch einmal wichtige Punkte.

Trotz technischer Widrigkeiten konnten Philipp Knof und Anne Katharina Stein ihren ersten WM-Lauf auf Platz 4 der Klasse R1 und auf dem 44. Gesamtrang beenden.

"Wir haben lange davon geträumt, bei einem WM-Lauf zu starten und freuen uns, diese Chance hier bekommen zu haben. Wir danken unserem Team und unseren Sponsoren für diese Möglichkeit und das in uns gesteckte Vertrauen", sagt Philipp Knof nach der Zieldurchfahrt an der Porta Nigra in Trier und Co Pilotin Anne Katharina Stein ergänzt: "Wir haben unglaublich viel gelernt und nicht nur bewiesen, dass wir schnell sind, sondern auch, dass wir niemals aufgeben."