Das Team von Škoda Auto Deutschland hat seine erste historische Bestzeitenrallye mit Bravour gemeistert: Matthias Kahle und Copilot Peter Göbel gewannen bei der Rallye Köln-Ahrweiler die Klasse bis 1300 ccm mit über zwei Minuten Vorsprung auf ihre schärfsten Verfolger. Im Gesamtklassement ließ der Škoda 130 RS viele stärkere Autos hinter sich und landete auf Rang 16.

"Eine tolle Veranstaltung", schwärmt Matthias Kahle nach seinem ersten Auftritt bei Deutschlands anspruchsvollster Bestzeitenrallye für Youngtimer. Der siebenfache Deutsche Meister konnte sich bei schwierigen Witterungsbedingungen gegen die fast ausnahmslos stärkere Konkurrenz nach vorsichtigem Beginn von Startposition 42 bis auf Platz 16 nach vorn fahren. Bis auf ein kurzzeitiges elektrisches Problem lief der Škoda 130 RS perfekt wie ein Schweizer Uhrwerk.

Schon bei der technischen Abnahme im Zentrum der kleinen Weingemeinde Mayschoß herrschte Hochstimmung: Die Rallye Köln-Ahrweiler zieht seit Jahr und Tag tausende Fans in das landschaftlich wunderschöne Ahrtal. So bunt wie die Blätter an den Bäumen zeigte sich auch das Starterfeld: Vom bärenstarken Porsche 911 RSR über eine ganze Armada feinster Rallye-Oldies à la Opel Ascona, Ford Sierra Cosworth oder Lancia Delta Integrale bis zum kleinen Audi 50 oder Simca Rallye II war alles vertreten. Mittendrin als Underdog auch der von Škoda Auto Deutschland eingesetzte, wunderschön wieder in den Originalzustand versetzte 130 RS. Wer nur ein bisschen Benzin im Blut hat, bekam schon beim Überfahren der Startrampe eine Gänsehaut.

Die erste und einzige am Freitagabend schon bei Dunkelheit zu absolvierende Wertungsprüfung entschied über die Startreihenfolge für den Samstag. Kahle/Göbel nutzten die rund sechs Kilometer als zügigen Shakedown, schließlich rückte der tschechische Hecktriebler zum ersten Mal zu einer auf Bestzeit gefahrenen Rallye aus. Von Startplatz 56 aus bliesen sie dann am Samstagmorgen mit nur gut 130 PS im Rücken auf feuchter Strecke zum Angriff - die Konkurrenz verfügte zum Teil über mehr als doppelt so viel Power. Dennoch hatte das Škoda Team kurz vor der Mittagspause bereits über 20 Plätze gut gemacht, als plötzlich der Hauptschalter - ein Fünf-Euro-Teil aus dem Zubehör - seinen Dienst quittierte. Nach Not-Überbrückung rollte der ansonsten völlig problemlos laufende 130 RS wieder.

Der am Nachmittag stark einsetzende Regen machte die ohnehin schon schmierigen Prüfungen noch unberechenbarer. Matthias Kahle und Copilot Peter Göbel aber warfen all ihre Routine in die Waagschale und konnten sich im Ziel neben dem Klassensieg einen aufgrund des Leistungsmankos sehr beachtlichen 16. Gesamtrang gutschreiben lassen. Ein schöner Erfolg, mit dem gleichzeitig auch die gesamte Rallye-Saison 2012 für das Team Škoda Auto Deutschland zu Ende ging.

"Die Rallye Köln-Ahrweiler ist noch eine Rallye der guten alten Schule", freute sich Kahle im Ziel. "Du hast kaum Zeit um zu verschnaufen oder um Service zu machen. Abgesehen von dem Problem mit dem Hauptschalter lief der Škoda 130 RS perfekt. Die Köln-Ahrweiler war unsere erste Bestzeitenrallye mit diesem Auto und da haben wir natürlich einige Dinge bemerkt, die wir noch verbessern können, so ist zum Beispiel die Vorderachse zu weich. Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit unserer Premiere und hatten viel Spaß!"