Überraschungs-Triumphator Bryan Bouffier war nach seinem sensationellen Sieg bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo außer sich vor Freude. Nie zuvor hatte der Franzose und amtierende nationale Rallyemeister seines Heimatlandes zuvor auch nur einen einzigen Punkt in der IRC holen können. Zwar war der Peugeot-Pilot stets schnell unterwegs, zumeist fehlte jedoch das nötige Quäntchen Glück. Bei seinem Auftritt auf den tief verschneiten Straßen oberhalb der Häuserschluchten des Fürstentums Monaco wendete sich das Blatt jedoch zu Bouffiers Gunsten. Die richtige Reifenwahl am zweiten Tag der Rallye bescherte dem 32-Jährigen den nötigen Vorsprung, den er dann bis ins Ziel verwalten konnte und so den Sieg holte.

Ausgelassener Jubel beim Überraschungs-Sieger und seinem Team, Foto: IRC
Ausgelassener Jubel beim Überraschungs-Sieger und seinem Team, Foto: IRC

Zweiter hinter Bouffier wurde Landsmann Freddy Loix in seinem Skoda. Loix war auch nach Tag 1 bereits an zweiter Stelle gelegen, rutschte im Zuge der Schneefälle am mittleren Tag der Rallye jedoch im wahrsten Sinne des Wortes auf den dritten Rang ab. Mit einer starken Fahrt auf den letzten Prüfungen kämpfte er sich jedoch wieder nach vorne.

Komplettiert wurde das Podium von Guy Wilks, der sich jedoch bei Peugeot-Kollege Stephane Sarrazin zu bedanken hatte. Der Franzose, der nur einmalig als Gast-Starter beim Event in Monte Carlo für das Team teilnahm und dem Briten daher drei Minuten schenkte und ihn so gewähren ließ. Wilks bestreitet das ganze Jahr für die Mannschaft von Peugeot und macht sich Hoffnungen auf den Titel. Die zusätzliche gewonnenen Punkte sollen ihm im Kampf um die Führung in der Meisterschaft weiterhelfen. Sarrazin verstand die "Team-Entscheidung" und fügte hinzu: "Es hilft Guy im Titelkampf und das Wichtigste ist ohnehin, dass Peugeot hier gewonnen hat. Persönlich hatten wir einen starken Schluss-Tag. Ohne ein Problem am Getriebe hätten wir auf jeder einzelnen Prüfung die Schnellsten sein können", meinte der Franzose.

Rückkehrer Francois Delecour vervollständigte das gute Ergebnis für Peugeot mit Rang fünf, direkt vor dem nach Tag 1 noch in Führung gelegenen Juho Hanninen in seinem Skoda Fabia. Auch Toni Gardemeister schaffte es im Peugeot gerade so in die Top-Ten. Ex-Formel-1-Fahrer Alex Caffi beeindruckte bei seinem Monte-Carlo-Debüt zudem mit einem starken elften Rang. Pech hatte hingegen Publikumsliebling Petter Solberg. Der Norweger, der nach gutem Beginn der Rallye ohnehin schon auf Rang sieben abgerutscht war, musste auf der letzten Asphalt-Prüfung aufgeben. Eine defekte Lichtmaschine machte eine Weiterfahrt für den Rallye-Weltmeister von 2003 unmöglich.

Die Stimmen zur Rallye Monte Carlo:

Bryan Bouffier (Peugeot 207):Es ist wirklich fantastisch diese ganz spezielle Rallye gewonnen zu haben. Ich freue mich auch sehr für Peugeot, die mir diese Möglichkeit gegeben haben und wirklich gute Arbeit geleistet haben. Der Druck auf mich war groß - hier gab es eine Menge hervorragender Fahrer und die Bedingungen waren auch sehr anspruchsvoll. Jetzt bin ich einfach nur unglaublich glücklich.

Freddy Loix (Skoda Fabia):Der erste Tag war noch nicht so schwierig und wir hatten alles unter Kontrolle. Aber mit Tag zwei wurde es durch das Wetter eine große Herausforderung. Den zweiten Platz halten zu können war daher gut und ich bin ziemlich zufrieden.

Guy Wilks (Peugeot):Es war harte Arbeit auf der letzten Wertungsprüfung, da wir weiche Reifen montiert hatten und das definitiv nicht die richtige Wahl für diese äußeren Bedingungen war. Aber wir haben wie wild attackiert und keine gröberen Fehler gemacht. Dafür, dass wir das erste mal in diesem Auto unterwegs waren, ist es ein gutes Resultat.

Endergebnis (Top 10):

1. Bryan Bouffier (Peugeot), 03:32:55 Stunden
2. Freddy Loix (Skoda), + 00:32:50 Minuten
3. Guy Wilks (Peugeot), + 01:19:70
4. Stephane Sarrazin (Peugeot), + 01:21:90
5. Francois Delecour (Peugeot), + 01:22:40
6. Juho Hanninen (Skoda), + 01:29:30
7. Nicolas Vouilloz (Skoda),+ 04:47:80
8. Jan Kopecky (Skoda), + 07:45:90
9. Giandomenico Basso (Peugeot), + 08:46:00
10. Toni Gardemeister (Peugeot), + 09:09:00