Du bist aus der DTM in das LMP-Programm von Audi gewechselt. Was fasziniert dich am meisten an den Langstreckenrennen und am Audi R18 e-tron quattro?
Filipe Albuquerque: Es gibt zwei große Unterschiede: Das Auto erzeugt deutlich mehr Abtrieb und damit eine höhere Bodenhaftung als ein DTM-Tourenwagen. Und der größte Unterschied insgesamt ist das Ausmaß an Technologie. Es geht darum, die Technik unseres Audi R18 e-tron quattro in allen Situationen so zu nutzen, dass wir als Fahrer optimal unterstützt werden. Der R18 e-tron quattro fährt heute schon mit Technologien, die bei Audi in der Zukunft auch ihren Weg in die Serie finden könnten. Dafür steht Audi seit mehr als 30 Jahren. Wenn die Technik für die Kunden verfügbar ist, haben wir als Rennfahrer einen kleinen Beitrag dazu geleistet.

In dieser Woche ist verkündet worden, dass du die European Le Mans Series für das Team Jota Sport bestreiten wirst, um dich auf die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC vorzubereiten. Was erwarten Sie in der ELMS?
Filipe Albuquerque: Ich freue mich über diese Kooperation. Es ist eine Win-win-Situation. Ich will dem Team Jota helfen, um Einzelsiege und um den Titel zu kämpfen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie zu den besten ELMS-Teams zählt. Für mich persönlich geht es darum, meinen Fahrstil an Sportwagen anzupassen und mich gut durch den Verkehr zu bewegen. Bei den Sportwagen sind im Unterschied zur DTM verschiedene Rennwagenklassen in einem Feld unterwegs, Überholvorgänge sind die Regel. Man muss ein sehr gutes Gefühl für den Verkehr entwickeln, um nicht zu viel Zeit zu verlieren und effizient mit dem Kraftstoff umzugehen.

Deine Saison hat bereits im Januar in der Tudor United SportsCar Championship begonnen. In Daytona bist du Fünfter deiner Klasse geworden. Am 15. März steht Sebring im Programm. Bei Flying Lizard fährst du mit Seth Neiman, Dion von Moltke und Alessandro Latif. Was willst du in Florida im Audi R8 LMS erreichen?
Filipe Albuquerque: Wir wollen aufs Podium fahren. Vielleicht können wir sogar ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Aber ganz ehrlich: Ein Ergebnis bei diesem schwierigen 12-Stunden-Rennen kann man überhaupt nicht vorhersagen. Die Strecke ist neu für mich und sie gilt in der Rennsportwelt als einzigartig. Ich fliege am Dienstag nach Amerika und freue mich schon sehr darauf.