Es war eine der großen Fragen in der Sportwagenwelt: Würde es tatsächlich gelingen, die schon einmal gescheiterte asiatische Le-Mans-Serie wieder zu neuem Leben zu erwecken? Nach langem Warten kann bestätigt werden: Ja, es ist gelungen - zumindest für den ersten der auf vier Läufe gekürzten Meisterschaft. Das Lineup kann sich durchaus sehen lassen: OAK Racing, das Siegerteam aus Le Mans in der LMP2, führt die Riege an. Zu einigen bekannten Gesichtern in der GT-Klasse gesellen sich mehrere Fahrzeuge nach japanischem GT300-Reglement. Noch ist die finale Starterliste nicht bekannt; acht Einträge sind bestätigt, gerechnet wird mit etwa 16 Fahrzeugen.

Das bekannteste Team bei den Prototypen ist mit Sicherheit OAK Racing. Das Siegerteam aus Le Mans hat Ho-Pin Tung und David Cheng als Fahrer verpflichtet. Teambesitzer Jacques Nicolet ist fest entschlossen, den Motorsport in Asien populärer zu machen und hat einen Deal mit dem chinesischen Ableger von Total unter Dach und Fach gebracht. Der einzige Gegner in der LMP2 dürfte das KCMG-Team aus Hong Kong werden, das heuer in der WEC bereits für Aufsehen gesorgt hat. Brisant: Ho-Pin Tung fuhr noch in Le Mans für KCMG und tritt nun im Morgan-Nissan des großen Konkurrenten an.

Bunter Mix namhafter GT-Akteure

AF Corse schickt einen GT3-Ferrari nach Korea, Foto: V-IMAGES.com/Fabre
AF Corse schickt einen GT3-Ferrari nach Korea, Foto: V-IMAGES.com/Fabre

Neben der P2-Kategorie ist auch die LMPC-Klasse für Oreca FLM-Boliden ausgeschrieben. Zusätzlich gibt eine Kategorie für GT-Fahrzeuge, die GTC-Klasse. In dieser sind GT3-Fahrzeuge und Autos nach dem japanischen GT300-Reglement aus der japanischen SuperGT zugelassen. Bereits im Land der aufgehenden Sonne fahren die GT3 und GT300 in einer Klasse zusammen. Zusätzlich werden in der AsLMS auch GTE-Fahrzeuge startberechtigt sein. Prominentester Vertreter ist AF Corse mit einem Ferrari 458 Italia GT3 mit Werksfahrer Andrea Bertolini. Auch Ex-Formel-1-Pilot Kamui Kobayashi lässt sich den Saisonauftakt nicht entgehen, doch dieser wird für Taisan Racing in einem Ferrari 458 Italia GTE an den Start gehen.

Es wird auch deutsche Beteiligung im Inje Speedium geben: Stefan Mücke wird die Fahnen für Aston Martin im V12 Vantage GT3 des Teams Croft Racing AMR hochhalten. Als sichere Konkurrenz gelten neben AF Corse ein Lamborghini Gallardo des Teams BBT und ein McLaren MP4-12C von AAI aus Taiwan. Dazu gesellen sich einige GT300-Teams. Serien-Manager Mark Thomas sagte: "Wir sind froh mit dem was wir erreicht haben, nämlich die Asian Le Mans Series zum Laufen zu bekommen. Eine neue Rennserie in einer Region, die keine große Motorsport-Kultur hat, zu starten, ist immer eine Herausforderung gewesen, weil diese Dinge Zeit in Anspruch nehmen."

Thomas freut sich auf die ersten Rennen der von Grund auf neu organisierten Meisterschaft: "Wir haben eine solide Anzahl großartiger Teams und Partner für diese Saison gesichert. Wir freuen uns auf eine spannende und erfolgreiche erste Saison, auf deren Basis wir aufbauen und uns über die nächsten Jahre weiterentwickeln wollen." Den Gewinnern der LMP2 und GTC winkt eine Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans 2014. Mit dem Audi R8 LMS Cup, dem asiatischen Porsche Carrera Cup und der asiatischen Ferrari Challenge wurde auch ein attraktives Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Ob die AsLMS erfolgreich wird, wird sich jedoch erst 2014 zeigen, wenn die erste volle Saison ansteht.