Nachdem der Intercontinental Le Mans Cup zur Langstrecken-Weltmeisterschaft geworden war, folgte 2012 eine Umstrukturierung der LMS zum WEC-Unterbau namens ELMS. Serienorganisator Patrick Peter versuchte wieder mehr die Privatfahrer anzusprechen, weshalb die leistungsstärkere LMP1 nicht erneut ausgeschrieben wurde, dafür eine kostengünstigere GTC-Klasse. Lediglich 21 Fahrzeuge erschienen zum Saisonauftakt auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet, davon kein einziges in der neuen GT-Challenge. Das eigentlich folgende Rennen in Zolder wurde abgesagt, die Teilnehmeranzahl für Donington konnte nicht gesteigert werden und sank stattdessen auf 13 Fahrzeuge. Das 6-Stunden-Rennen von Brünn und die 6-Stunden an der Algarve, die ursprünglich als letzte Saisonveranstaltungen vorgesehen waren, wurden aus dem Rennkalender genommen und durch ein gemeinsames Saisonfinale mit der ALMS ersetzt.

TDS startete mit einem Sieg in die Saison, Foto: DPPI
TDS startete mit einem Sieg in die Saison, Foto: DPPI

Thiriet by TDS Racing konnte mit den Piloten Mathias Beche und Pierre Thiriet das erste Rennen der ELMS auf dem Circuit Paul Ricard vor Sébastien Loebs Team mit Stéphane Sarrazin und Status GP gewinnen, nachdem man den Start erst gegen Yelmer Buurman verloren hatte. In der lediglich zwei Wagen starken LMP-Challenge war das Rennen schnell entschieden. Weil Boutsen ein katastrophales Wochenende erleben musste konnte Curtis Racing Technologies locker zum Sieg fahren. JMW Motorsport und Prospeed Competition siegten in den Klassen GTE-Pro beziehungsweise GTE-Am.

OAK ringt Konkurrenz nieder

Olivier Pla, Bertrand Baguette und Dimitri Enjalbert hießen die Sieger des zweiten Saisonlaufs. Auf der englischen Traditionspiste von Donington setzte sich das Fahrertrio von OAK Racing nach 251 Runden mit einem Vorsprung von 21 Sekunden gegen Beche und Thiriet durch, die auf Rang zwei ins Ziel kamen und somit weiterhin die Meisterschaft anführten. Rang drei ging an Warren Hughes, Brendon Hartley und Jody Firth von Murphy Prototypes. In der LMPC siegten selbstredend die einzigen Starter von Boutsen-Ginion. In den beiden GT-Klassen ging es ruhig zu. Jonny Cocker und Allan Simonsen waren in der Profi-Wertung gegnerlos - wenig überraschend ließen die Lokalmatadore mit ihrem Ferrari 458 Italia von JMW Motorsports die beiden Amateur-Paarungen hinter sich. Die bessere dieser beiden bildeten Nicolas Armindo, Raymond Narac und Anthony Pons im Porsche 911 GT3 RSR von IMSA Performance Matmut.

Beim gemeinsamen Finale mit der American Le Mans Series fiel die Entscheidung in der Meisterschaft. Während an der Spitze mit den LMP1-Gaststartern von Rebellion ein europäisches Team das Petit Le Mans für sich entscheiden konnte, ging es dahinter für die ELMS-Teams um den Titel. Thiriet by TDS Racing konnte mit dem fünften Platz im Gesamtklassement und Rang vier in der stark besetzten LMP2-Klasse zum zweiten Mal in dieser Saison vor der Konkurrenz ins Ziel kommen und die Meisterschaft sichern. Der Morgan von Oak kam mit Jacques Nicolet, Bertrand Baguette und Olivier Pla auf Position acht ins Ziel, der Zytek von Greaves und der Oreca von Murphy Prototypes sahen das Ziel nicht. Status GP trat die Reise über den großen Teich erst gar nicht an. Die beiden Boliden aus der GTE-Am wurden auf den Positionen 24 und 39 gewertet. Während der IMSA-Performance-Porsche von Anthony Pons, Raymond Narac und Nicolas Armindo mit dem Klassensieg die Amateurwertung der ELMS entscheiden konnte, schlug der Ferrari von AF Corse mit Matt Griffin am Steuer in die Streckenbegrenzung ein. Nicht mit nach Amerika kamen die Titelträger der LMPC und GTE-Pro, Boutsen Ginion und JMW - beide standen schon nach Donington als Champions fest.

2013 will die ELMS mit dreistündigen Rennen im Rahmen anderer Serien antreten und durch die Zulassung der GT3-Boliden das Feld füllen. Im April beginnt die ELMS gemeinsam mit der WEC in Silverstone. Am Samstag findet das Qualifikationstraining und das Rennen statt, genauso bei den weiteren Events in Imola, Budapest und Le Castellet. Die Wochenenden der ELMS wurden folglich von drei auf lediglich zwei Tage verkürzt. Indessen neu im Kalender ist der Red Bull Ring im österreichischen Spielberg.