Auch im amerikanischen Monaco brachte Will Power die Pole-Position kein Glück. Auf dem Straßenkurs von Long Beach führte er das IndyCar-Feld in der Startphase an, musste dann aber die Führung und den Sieg an Ryan Hunter-Reay abgeben. Auch Justin Wilson profitierte von den Problemen des Australiers und wurde Zweiter.

Der Start des 85 Runden langen Rennens verlief ungewohnt ruhig. Den Sprint zur ersten Kurve entschied Power locker für sich, dahinter verteidigte Hunter-Reay den zweiten Platz gegen Wilson. Boden gutmachen konnte nur Tony Kanaan, der zwei Gegner überholte und auf dem vierten Rang aus der ersten Runde zurückkam.

An dieser Reihenfolge sollte sich bis zur 17. Runde nichts ändern. Will Power schien alles unter Kontrolle zu haben, als er auf der Start-Ziel-Geraden plötzlich langsamer wurde, die Führung verlor und sich hinter Justin Wilson auf Platz drei einreihte. Seine Mannschaft schloss ein Problem mit der Kraftübertragung aus - möglicherweise verschaltete er sich oder erwischte den Geschwindigkeitsbegrenzer.

Hunter-Reay bekommt Führung geschenkt

So genoss Hunter-Reay das Privileg, als Führender in die Boxengasse zum ersten Stopp abbiegen zu dürfen. Sein Vorsprung auf Wilson war mittlerweile auf drei Sekunden angewachsen, weitere fünf Sekunden dahinter folge Penske-Pilot Power. Schon etwas abgeschlagen fuhr Tony Kanaan weiter auf dem vierten Platz, nachdem er sich im Zweikampf mit Ryan Briscoe durchsetzte.

Eine Gelbphase gab es bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Dabei hatte Takuma Sato großes Glück, als er in Runde 27 von Alex Lloyd umgedreht wurde aber nur leicht in die Reifenstapel einschlug und sofort weiterfahren konnte - ein Einsatz des Pace-Cars war somit nicht nötig.

Zu Beginn der zweiten Rennhälfte kam der Führende in kleinere Schwierigkeiten. Hunter-Reay wurde von Lloyd aufgehalten, der zur Überrundung anstand. Das nutzte Justin Wilson aus, um den Abstand zur Spitze zu verkürzen. Für den Briten ging die ganze Aktion allerdings nach hinten los: als er direkt nach Hunter-Reay an Lloyd vorbeiziehen wollte, machte dieser die Tür zu und rasierte dem ehemaligen Formel 1-Fahrer die Fahrzeugnase ab.

Späte Gelbphase nach Unfall

Während Wilson zwischenzeitlich bis auf den 13. Platz zurückfiel, schien Hunter-Reay dem Sieg entgegen zu fahren, schließlich hatte er einen Vorsprung von über fünf Sekunden und alle Boxenstopps waren erledigt. 25 Runden vor dem Ziel gab es dann doch noch eine Gelbphase: Mario Romancini drückte Graham Rahal in Kurve eins in die Streckenbegrenzung.

Mit zwei Überrundeten Autos als Puffer hatte Hunter-Reay allerdings keine großen Probleme, seine Führung beim Neustart zu verteidigen und dem ersten Saisonsieg entgegen zu fahren. Power wurde dagegen von hinten überrumpelt - Wilson, der durch die Boxenstopps wieder nach vorne gespült wurde, holte sich den zweiten Platz zurück.

Im Kampf um den vierten Platz setzte sich Scott Dixon gegen Tony Kanaan durch. Ryan Briscoe verlor im letzten Renndrittel einige Position und kam hinter Mario Moraes und Helio Castroneves auf dem achten Platz ins Ziel. Die Top-10 komplettierten Dann Wheldon und Mike Conway.