Der Saisonstart der IndyCars hatte es in sich: 25 Autos auf einem Oval, zwölf Führungswechsel unter fünf Fahrern, drei Gelbphasen und ein glücklicher Gewinner. Bei den Zuschauern kam das auf jeden Fall gut an - ESPN verzeichnete bei der Übertragung aus Homestead Rekord-Zahlen. Nur ein kleines Grüppchen hatte weniger Freude am gemeinsamen Racen... Die ehemaligen ChampCar-Teams hatten auf dem 1,5-Meilen-Oval nicht den Hauch einer Chance. Bester der Rookies war der äußerst erfahrene Oriol Servia, der es letztlich mit fünf Runden Rückstand auf Platz zwölf schaffte.

Trotz Testfahrten in der Woche vor dem Rennen fehlte den Überläufern die nötige Erfahrung auf den Ovalen, die für die IRL seit Jahren nichts Besonderes mehr sind. Aber zumindest kurzfristig ist Land in Sicht: am Sonntag steht der zweite Saisonlauf auf dem Stadtkurs von St. Petersburg an. 14 Kurven, die den neuen Teams äußerst gut gefallen sollten. In der ChampCar-Serie fuhr man regelmäßig auf solchen temporären Kursen und auch beim Test auf dem Rundkurs von Sebring sahen Servia, Power & Co nicht schlecht aus.

Für das 100 Runden lange Rennen gibt es gleich ein ganzes Dutzend Anwärter auf den Sieg. Unter anderem natürlich Auftaktsieger Scott Dixon und Marco Andretti, der in Miami auf Platz zwei einlief. Besonders motiviert sollte Dan Wheldon in das kommende Rennen gehen. Der Brite lebt seit Jahren in St. Petersburg und konnte vor vier Jahren auf dem Stadtkurs gewinnen. In Miami landete er auf dem Treppchen - nach einem Crash im Zeittraining und einer tollen Aufholjagd von Startplatz 22.

Eine Rechnung offen hat Tony Kanaan. Der Andretti-Pilot sah am vergangenen Sonntag wie der sichere Sieger aus, wurde dann jedoch unglücklich in einen Kontakt mit Ernesto Viso verwickelt. Mit einem leichten Schaden am Auto konnte der Brasilianer in den letzten drei Runden unter grün das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen und fiel von Platz eins auf acht zurück.

Wer am Ende das Rennen macht ist völlig offen. Eigentlich ist das erste Rennen abseits der Ovale ein zweiter Saisonstart. Vor dem Rennen in St. Petersburg werden die Karten neu gemischt - das ist eine zweite Chance für die ChampCar-Überläufer. Einige von ihnen haben übrigens schon Erfahrung auf der engen Strecke - damals in 2003...