Fernando Alonso sieht bei seinem ersten Antreten beim Indy 500 die Zielflagge nicht. In der 179. Runde ist der Spanier voll im Kampf um die Podestplätze, als der Honda-Motor seines Boliden in Rauch aufgeht. Ein bitteres Ende für ein Rennen, das er zwischenzeitlich anführte und an dessen Ende er von den US-Fans mit Standing Ovations verabschiedet wurde.

Den Sieg sicherte sich Takuma Sato, der nach der letzten Gelb-Phase den Schlusssprint über elf Runden um 0,2011 Sekunden vor Helio Castroneves und eine halbe Sekunde vor Ed Jones gewinnt. Für Sato ist es der erste Sieg beim Indy 500, zudem ist es der erste Erfolg eines Asiaten beim Klassiker.

Der Rennverlauf

Alonso verpatzte den Start und fiel in der ersten Runde auf Rang neun zurück. Es dauerte einige Runden, ehe er auf Touren kam, arbeitete sich dann aber Platz um Platz nach vorne. In der 36. Runde übernahm er zum ersten Mal die Führungsposition, an der er sich bis zur Roten Flagge in der 55. Runde (wegen eines Unfalls von Scott Dixon und Jay Howard) mit Alexander Rossi abwechselte.

Nach dem Restart und einer weiteren Unterbrechung, gaben zunächst andere das Tempo an der Spitze vor: Alexander Rossi, Ryan Hunter-Reay und Helio Castroneves leisteten den Großteil der Führungsarbeit, doch bei Hälfte des Rennens lag Alonso immer noch in den Top-5 und unter einer Sekunde am Platz eins dran und in Runde 130 sogar wieder voran.

Das zweite Rennhälfte war von mehreren Neutralisierungen geprägt. In der 137. Runde erwischte es den ersten Sieganwärter: Ryan Hunter-Reay musste seinen Honda-befeuerten Boliden mit Motorschaden abstellen. Aufgrund der Gelbphasen fächerten die Piloten ihre Boxenstrategien auf, was für zusätzliche Spannung für die Schlussphase sorgte.

In der 171. Runde kam es zu einem neuerlichen Restart, den Alonso für eine finale Aufholjagd nutzte. Er schnappte sich binnen weniger Runden James Davison, Tony Kanaan und schob sich gerade an JR Hildebrand vorbei, als seine Motorleistung nachlässt und das Aggregat wenig später in Rauch aufgeht. Nach 178 Runden ist das Rennen für Alonso somit zu Ende.

Bei der letzten Freigabe des Rennens elf Runden vor dem Ende lag Max Chilton in Führung, der allerdings rasch von Helio Castroneves und Takuma Sato geschnappt wurde. Die beiden Fahrer machten sich in den letzten Runden den Sieg untereinander aus, wobei der Japaner fünf Runden vor dem Ende das entscheidende Überholmanöver setzte. Chilton fiel am Ende noch hinter Ed Jones zurück und verpasste das Podest.

Die Unfälle

In der 53. Runde krachte es zum ersten Mal. Jay Howard kam von der Linie ab und knallte außen gegen die Begrenzung. Von dort wurde er in die Fahrlinie zurück geschleudert, wo Scott Dixon in das havarierte Fahrzeug raste. Dixons Auto wurde ausgehoben und überschlug sich bei hohem Luftstand, ehe es von oben auf die innere Streckenbegrenzung krachte.

Der Aufprall riss das halbe Heck des Boliden ab, der den Fangzaun schwer beschädigte. Dixon und Howard stiegen zwar selbst aus ihren Wracks aus, doch das Rennen wurde zwei Umläufe später per Roter Flagge gestoppt, da die Streckenposten den Fangzaun reparieren mussten.

In der 66. Runde gab es die nächste Unterbrechung. Conor Daly verlor in Turn 1 kurz sein Auto, touchierte außen die Begrenzung und musste sein Rennen beenden. Herumfliegende Wrackteile nahmen im gleichen Zug den unbeteiligten Jack Harvey mit ins Aus.

Buddy Lazier erwischte es in der 122. Runde. In der zweiten Kurve verlor er die Kontrolle über sein Auto und krachte kreiselnd in die Begrenzung. Der Routinier musste wegen Beschwerden im Brustkorb in ein Krankenhaus transportiert werden, was dabei aber bei Bewusstsein.

18 Runden vor dem Ende kam es dann auch noch zu einem Massen-Crash. Will Power, James Davison, Oriol Servia und James Hinchcliffe krachten ineinander und sorgten für die letzte Neutralisation des Rennens. Das Quartett überstand den Unfall unbeschadet.