Will Power bleibt der Mann der Stunde in der IndyCar-Series. Nach zwei Siegen und einem zweiten Platz aus den letzten drei Rennen siegte der Champion von 2014 nun auch in Toronto. Dabei profitierte Power von einer Gelbphase zum für ihn richtigen Zeitpunkt, während der Meisterschaftsführende Simon Pagenaud darunter zu leiden hatte.

Von der Pole aus dominierte zunächst Scott Dixon das Rennen, dicht gefolgt von Helio Castroneves. Die beiden setzten sich früh vom Feld ab. In Runde 25 erlitt Castroneves jedoch einen Reifenschaden, der ihn zunächst zurückwarf. Dixon legte in der Folge ein Solofahrt hin. Doch dann folgte die rennentscheidende Situation.

Scott Dixon sah lange Zeit wie der sichere Sieger in Toronto aus, Foto: IndyCar
Scott Dixon sah lange Zeit wie der sichere Sieger in Toronto aus, Foto: IndyCar

Gelbphase spült Power nach vorne

Während die versammelte Konkurrenz - darunter auch Will Power - bereits zum zweiten und letzten Mal in der Box war, blieben Dixon, Simon Pagenaud und Juan Pablo Montoya zunächst noch draußen. In Runde 58 versenkte Iowa-Sieger Josef Newgarden seinen Dallara-Boliden jedoch in den Reifenstapeln. Es folgte eine Neutralisation, wodurch das Feld wieder zusammenrückte. Damit war die Strategie der Top Drei hinüber, sie fielen durch ihre Boxenstopps weit zurück.

Nachdem auch Tony Kanaan in Runde 75 seinen letzten Stopp absolvierte, übernahm Will Power die Führung und fuhr dem Sieg entgegen. Doch auch der Australier sollte noch einmal ins Schwitzen geraden. Drei Runden vor dem Ende kollidierten Montoya und Jack Hawksworth, es folgte eine weitere Gelbphase, an deren Ende ein Ein-Runden-Sprint zur Ziellinie folgte. Power brachte den Sieg nach Hause, gefolgt von Helio Castroneves, der trotz seines Reifenschadens ebenfalls vom Rennverlauf profitierte, sowie James Hinchcliffe. Der Kanadier brachte seinen Boliden beim Heimspiel mit dem letzten Tropfen Sprit über die Ziellinie.

James Hinchcliffe fuhr bei seinem Heimspiel auf das Podium, Foto: IndyCar
James Hinchcliffe fuhr bei seinem Heimspiel auf das Podium, Foto: IndyCar

Pagenaud spürt den Atem von Power

Für Power, der den Saisonauftakt in St. Petersburg krankheitsbedingt auslassen musste, war es der dritte Sieg in den letzten vier Rennen. In der Meisterschaft schob er sich nun auf Rang zwei und rückt Simon Pagenaud, der in Toronto schlussendlich auf Rang neun ins Ziel kam, weiter auf die Pelle. Der Rückstand beträgt noch 47 Punkte. Mit seinem 28. IndyCar-Sieg schob sich Power auf Rang 13 der ewigen Bestenliste und verdrängte damit Johnny Rutherford.

"Das Team macht wirklich einen tollen Job. Wir spielen in jedem Rennen den Gedanken durch, dass wir aufholen. Aber es gelingt uns tatsächlich auch in jedem Rennen. Wir haben eine tolle Strategie, ein tolles Auto", lobt Power. "Wir machen nun weiter und schauen, ob wir noch eine Chance haben", so der Mann der Stunde mit Blick auf die Meisterschaft.