Juan Pablo Montoya heißt der erste Sieger der IndyCar-Saison 2015. Der Kolumbianer setzte sich nach 110 Runden in St. Petersburg/Florida gegen seinen Penske-Kollegen und amtierenden Champion Will Power durch. "Es war ein toller Tag, alle haben einen fantastischen Job gemacht", freute sich Montoya nach dem Rennen. Penske feierte damit den ersten Doppelsieg seit Milwaukee 2014. Das Podium komplettierte Tony Kanaan auf Rang drei. Das überragende Penske-Ergebnis machten Helio Castroneves als Vierter und Simon Pagenaud als Fünfter perfekt.

Polesetter Power blieb nach dem Start in Führung, dahinter platzierten sich Castroneves, Pagenaud und Montoya. Ryan Hunter-Reay fiel durch einen Fehler in der ersten Kurve weit zurück. Bereits früh im Rennen gab es die erste Neutralisation, als sich Jack Hawksworth seinen Frontflügel beschädigte und mehrere Trümmerteile auf der Strecke verteilte. Insgesamt war das Debüt der neuen Aerokits geprägt von zahlreichen Gelbphasen, die durch herumliegende Teile verursacht wurden.

Unbeeindruckt schien davon Power, obwohl er gleich mehrfach einen kleinen Vorsprung durch die Neutralisationen einbüßte. Im Laufe des Rennens drehte Montoya jedoch auf, wodurch es ihm gelang, an Power vorbeizugehen und sogar einen Vorsprung auf den 34-Jährigen herauszufahren. Um einen weiteren Boxenstopp zu vermeiden, musste Montoya jedoch Benzin sparen, so dass es Power möglich war, die Lücke von zwischenzeitlich vier Sekunden wieder zu schließen.

Will Power lag über lange Zeit des Rennens in Führung, Foto: IndyCar
Will Power lag über lange Zeit des Rennens in Führung, Foto: IndyCar

In Runde 101 versuchte Power schließlich, den Kolumbianer zu überholen, beschädigte sich dabei aber den Frontflügel. Zwar musste der Australier keinen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, das Rennen jedoch war damit entschieden. "Wenn ich mir meinen Flügel nicht beschädigt hätte, wäre möglicherweise ein weiterer Versuch möglich gewesen", so Power nach dem Rennen. "Er war sehr stark auf der Geraden und mein Auto war aus der Kurve heraus nicht so toll. Das war meine einzige Chance", erklärte der Zweitplatzierte.

Montoya war etwas überrascht von der Aktion seines Kontrahenten. "Ich habe gesehen, wie er es versucht hatte, aber er war noch ziemlich weit weg und ich wollte ihm die Position nicht einfach überlassen", schilderte Montoya. "Wenn er neben mir gewesen wäre, hätte ich gesagt 'Ok, geh vorbei'. Aber als ich eingelenkt hatte, war er nicht einmal nah dran. Es ist schade, dass wir uns berührt haben, aber alles ist gut, das ist Racing", nahm er die Situation gelassen hin. Somit war der Weg frei für Montoyas 13. IndyCar-Sieg.

Ganassi-Pilot Tony Kanaan war glücklich über den dritten Platz. "[Teambesitzer] Chip [Ganassi] sagte mir, dass ich das Auto in einem Stück zurückbringen soll", erklärte er. "Wir haben versucht, uns aus allem herauszuhalten. Die Penske-Jungs waren wirklich stark heute. Auf meinem letzten Stint musste ich etwas Benzin sparen, wodurch ich nicht mehr die Geschwindigkeit hatte. Aber wir sind Dritter geworden. Das sind gute Punkte, darauf müssen wir aufbauen", blickte Kanaan nach vorne.

Die Top-10 im Sunshine-State komplettierten Sebastien Bourdais auf Rang sechs, gefolgt von Hunter-Reay, Jack Hawksworth, Luca Filippi Marco Andretti. Ex-GP2-Pilot Stefano Coletti belegte bei seinem Debüt Rang 20, Rückkehrerin Simona de Silvestro überquerte die Ziellinie nach zwei Kollisionen auf der 18. Position.