Daniel Abt ist momentan ein vielbeschäftigter Mann. Der Motorsport-Magazin.com-Kolumnist war jüngst beim Formel-E-Auftakt in Peking am Start, bereitet sich auf die letzten beiden Saisonstationen der GP2 in Sotschi und Abu Dhabi vor, hat gleichzeitig aber auch schon das nächste Jahr im Blick. Deshalb wird Abt am 27. Oktober im Barber Motorsports Park einen IndyCar-Test für Andretti Autosport absolvieren.

Wird Abt Teamkollege von Hunter-Reay?, Foto: IndyCar
Wird Abt Teamkollege von Hunter-Reay?, Foto: IndyCar

Der 21-Jährige wohnte beim Saisonfinale in Fontana Ende August zum ersten Mal einem IndyCar-Lauf bei und kann sich durchaus eine Zukunft in den USA vorstellen. "Es ist eine Option für mich, aber bevor ich eine Entscheidung treffen kann, muss ich ein Gefühl für den Sport bekommen", betonte Abt. Die Formel 1 sei zwar immer sein Traum gewesen, weshalb er sich auch für die GP3 und GP2 entschied, doch angesichts der Tatsache, dass mittlerweile bereits Teenager wie Max Verstappen Cockpits bekommen, müsse man sich Alternativen überlegen.

"Du kannst immer Geld mitbringen und einen Caterham fahren, aber ist es das wert, nur um Formel-1-Pilot genannt zu werden?", stellte Abt in den Raum. "Ich glaube nicht. Ich bin jetzt 21 Jahre alt und an einem Punkt, an dem ich sehen muss, was Sinn macht." Erleichtert werden könnte Abt der Wechsel in die IndyCar Series durch seinen Sponsor DHL, der auch als Partner von Andretti Autosport auf dem Wagen von Indy-500-Sieger Ryan Hunter-Reay prangt.

Auch Gonzalez testet

Mit Rodolfo Gonzalez wird neben Abt ein weiterer Pilot an dem IndyCar-Test teilnehmen, für den sich der Traum vom Stammpiloten in der Formel 1 nicht erfüllte. Der 28-jährige Venezolaner war im Vorjahr Reservefahrer bei Marussia und kam immerhin im Zuge einiger Freitagstrainings zum Einsatz, während er in diesem Jahr sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans gab. Gonzalez wird in Barber für Dale Coyne Racing im Cockpit sitzen und versuchen, das Team von seinem Können zu überzeugen.