Was für eine Aufholjagd: Will Power siegte im ersten Rennen in Detroit auf der Belle Isle - und das vom 16. Startplatz aus. Eine clevere Strategie, mit der er die Gelbphasen perfekt ausnutzte, verschaffte ihm die nötige Track Position. Mit einer seiner unglaublichen Fahrten spulte er sensationelle Runden an der Spitze ab, wodurch er sich immer wieder den nötigen Vorsprung verschaffen konnte, um Positionen beim nächsten Stopp zu gewinnen; weitere Gelbphasen spielten ihm in die Karten. In einem packenden Schlussspurt hielt er einen nachdrückenden Graham Rahal auf Distanz, Dritter wurde Tony Kanaan, während Polesetter Helio Castroneves von den Gelbphasen auf P5 zurückgeworfen wurde.

Power und Pagenaud kollidieren erneut

Wieder mit Power kollidiert: Simon Pagenaud, Foto: IndyCar
Wieder mit Power kollidiert: Simon Pagenaud, Foto: IndyCar

Castroneves verteidigte die Pole Position, doch James Hinchcliffe (am Ende P6) musste den zweiten Platz an Jack Hawksworth abtreten. Während sich das Feld an der Spitze konsolidierte, lagen die Spitzenreiter in der Tabelle weit hinten: Will Power und Simon Pagenaud kämpften im hinteren Mittelfeld und kollidierten eingangs der Gegengeraden miteinander sehr unglücklich. Pagenaud wurde dadurch in die Mauer gedrückt und sorgte für die erste Gelbphase. Auch Tabellenführer und Indy-500-Sieger Ryan Hunter-Reay startete nach einem Fehler im Qualifying weit hinten. Er nutzte die Gelbphase für einen Boxenstopp, bei dem jedoch das Rad klemmte. Hunter-Reay war nun Letzter.

Als nächsten erwischte es den viertplatzierten Mike Conway, der mit seinem Dallara DW12 aus dem Team von Ed Carpenter in die Mauer untersteuerte. Für den Vorjahressieger ein bitteres frühes Ende des Rennens. Die dadurch ausgelöste Gelbphase sorgte für den ersten Massen-Boxenstopp, die einen Herzensbrecher bereithielt: Jack Hawksworth stellte seinen Boliden von Bryan Herta Autosport von der zweiten Position aus an der Box ab - die Bremsscheibe war explodiert. Einige wenige Fahrzeuge, die teils schon ihre Stopps in der ersten Gelbphase erledigt hatten, blieben draußen. Somit führte Graham Rahal vor Marco Andretti und Will Power.

Rahal und Andretti hatten allerdings noch nicht gestoppt, so dass die Führung schnell auf Power wechselte, gefolgt von Mikhail Aleshin und Ryan Hunter-Reay. Nach Powers Stopp sorgte Aleshin für die ersten Führungskilometer eines Russen in der IndyCar-Serie. Wenig später holte er sich aber eine Durchfahrtsstrafe für gefährliches Abdrängen eines Gegners ab. Josef Newgarden sorgte mit einem Unfall für die dritte Gelbphase bei Rennhälfte.

Power hält Rahal auf Distanz

Ryan Hunter-Reay erlebte einen Alptraum, Foto: IndyCar
Ryan Hunter-Reay erlebte einen Alptraum, Foto: IndyCar

Die meisten Fahrer weigerten sich, diese zum Boxenstopp zu nutzen, um kurz nach Neustart zu stoppen, weil sie es von hier aus ohne weiteren Boxenstopp schaffen würden. Dazu gehörte auch der Führende, Helio Castroneves. Doch der Stopp war ein Full Service, während die Piloten, die später kamen, weniger tanken mussten. Will Power übernahm das Kommando wieder, musste aber noch zu einem kürzeren Stopp reinkommen. Die spannende Frage nun: Würde er bei freier Strecke genug Vorsprung herausfahren können? Die Antwort war: Ja, er konnte. Power kam vor allen relevanten Kontrahenten wieder heraus.

Eigentlich schien damit alles geritzt, doch 15 Runden vor Schluss wurde Mikhail Aleshin umgedreht, was eine weitere Gelbphase auslöste. Einige Piloten, die versuchten, Sprit zu sparen, waren plötzlich wieder im Geschehen. So führte nun Ryan Briscoe das Feld an in der Hoffnung, dass es weitere Gelbphasen geben würde. Power dahinter, dann Rahal, der noch sechs Push-to-Passes übrig hatte, drei mehr als Power. Den ersten Angriff blockte der Australier knallhart ab, und das sollte sich als wichtig erweisen: Power drückte sich an Briscoe vorbei, der nun Rahal aufhielt. Er musste danach zwei Push-to-Passes aufwenden, um Briscoe zu überholen, bevor dieser zu Stopp kam. Rahal kam zwar noch einmal an Power heran, doch der parierte jeden Angriff.

Hinter den Podiumsplatzierungen landete Justin Wilson als bester Ex-Formel-1-Pilot auf der vierten Position. Juan-Pablo Montoya blieb im Rennen blass und kam auf P14, einen Platz vor Sebastien Bourdais. Tabellenführer Ryan Hunter-Reay war einer von drei Piloten, die in der letzten Runde noch crashten.